UPDATE der Berliner Polizei: 50 verletzte Polizisten, 133 Festnahmen – Friedliche Anti-Coronapolitik-Demo, heikler Einsatz gegen Antifa

In Berlin wurden am 1. August 133 Personen festgenommen. Im Einsatz gegen die Randale in Neukölln wurden 43 Polizisten verletzt, außer vier blieben alle dienstfähig. Bei der Kundgebung von "Querdenken" kam es bei sieben Polizisten zu Verletzungen. Die schwersten Ausschreitungen gab es in der linken Szene in Neukölln.
Epoch Times2. August 2020

+++ Update +++

Wie die Polizei am 3. August mitteilte, gibt es folgende Aktualisierungen: Es wurden insgesamt 133 Personen festgenommen, eine Aufschlüsselung bei welchen Einsätzen das geschah, liegt der Epoch Times noch nicht vor. Insgesamt wurden 50 Polizisten verletzt, davon sieben bei der Kundgebung „Querdenken“ und 43 im Einsatz zur Antifa-Randale in Neukölln.

Es gab keine Schwerverletzten, es musste auch kein Polizist stationär behandelt werden. Die häufigsten Verletzungen waren Prellungen, Hautabschürfungen, in Neukölln auch Atemwegsreizungen durch den Qualm brennender Mülltonnen.

In Neukölln gab es einige Hautverbrennungen beim Löschen einer Mülltonne. Außer vier Polizisten in Neukölln blieben alle Polizisten weiter dienstfähig. Diese vier mussten aufgrund ihrer Verletzungen den Dienst an dem Tag abbrechen.

Die aufgeschlüsselten Zahlen der Festnahmen und Platzverweise liegen aktuell noch nicht vor, die Polizei will diese noch nachreichen.

Einige Einsätze der Polizei am 1. August in Berlin

In Neukölln versammelten sich gestern rund 400 Personen zu einem Aufzug der linken Szene, der unter dem Motto „Gegen Räumungen, Abschiebungen & Faschisierung“ angemeldet worden war. Die Randale richtete sich gegen die Schließung eines linken Szene-Treffs am 7. August.

Kurz nach Beginn der Versammlung wuchs die Teilnehmerzahl auf 2.500 Personen an. An der Hermannstraße Ecke Flughafenstraße griffen die Teilnehmer der Versammlung die Polizeikräfte an und bewarfen sie unter anderem mit Steinen.

Dabei umzingelten sie auch Einsatzkräfte, die zur Verkehrsregelung eingesetzt waren, und bewarfen diese mit Steinen. Eine Polizistin konnte sich vor diesem Angriff nur zu Fuß in Sicherheit bringen, wobei sie von einer vermummten Personengruppe verfolgt und mit Gegenständen beworfen wurde.

Bei diesem einzelnen Angriff wurden drei Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte leicht verletzt. Ein weiterer Mitarbeiter erlitt einen Schock. Alle vier mussten ihren Dienst abbrechen. Zwei Einsatzfahrzeuge wurden beschädigt.

Angriffe gegen Polizeiautos

Die Berliner Polizei wird zwischen 16 und 17 Uhr am Montag nähere Informationen dazu bekannt geben.

Die zum Teil vermummten Teilnehmenden brannten Pyrotechnik ab, brachten Gegenstände auf die Fahrbahn und beschädigten ein Parteibüro in der Hermannstraße. Nach schneller Intervention durch Einsatzkräfte teilte sich der Aufzug und zog sich in die Hermannstraße und den Schillerkiez zurück.

Erst durch nachalarmierte Polizeikräfte konnte die Lage beruhigt werden

Erst durch nachalarmierte Kräfte einer Hundertschaft konnte die Lage beruhigt werden. Die Versammlungsleitung hatte zwischenzeitlich den Aufzug beendet, da sie keinen Einfluss mehr auf die Teilnehmer nehmen konnte. Durch deren Angriffe wurden mehrere Kolleginnen und Kollegen verletzt, drei von ihnen kamen in ein Krankenhaus, da sie zum Teil Verletzungen durch Glassplitter im Gesicht aufwiesen. Es wurden mehrere Personen festgenommen.

Gegen 23 Uhr versammelten sich bis zu 200 Personen zu einem nicht angemeldeten Treffen an der Kreuzung Knaackstraße Ecke Wörther Straße, der von Einsatzkräften bis zum Senefelderplatz begleitet wurde.

Auch hier brachten Personen Hindernisse auf die Fahrbahn und bewarfen die Einsatzkräfte mit Steinen. In diesem Zusammenhang nahmen Polizeikräfte drei Personen fest. Anschließend teilten sich die Personen in kleinere Gruppen auf und entfernten sich in verschiedene Richtungen.

Corona-Demo: Polizei stellte fehlende Abstandsregeln und Mund-Nasen-Schutz fest

Die größte Demonstration (ein Demonstrationszug und eine Kundgebung) fand gestern in Berlin-Mitte statt. Dabei ging es um zwei regierungskritische Anti-Coronapolitik-Demos der Initiative „Querdenken 711“, bei der sich nach Polizeiangaben sich bis zu 20.000 Teilnehmer versammelten. Der Veranstalter der Demo spricht von wesentlich höheren Zahlen.

Die Polizei stellte bei diesen beiden Demos eine Missachtung der Abstandsregeln und des Mund-Nasen-Schutz-Tragens fest. Die Versammlungsteilnehmer wurden von der Polizei angesprochen. Auch die Versammlungsleitung von „Querdenken“ wurde auf die Einhaltung der Auflagen und des Hygienekonzeptes hingewiesen.

Da den Aufforderungen nicht nachgekommen wurde, leitete die Polizei schließlich ein Strafermittlungsverfahren gegen die Versammlungsleitung ein. Gegen 14 Uhr und noch vor Erreichen des Endplatzes auf der Straße des 17. Juni wurde der Demonstrationszug schließlich durch die Versammlungsleitung selbst für beendet erklärt.

Auch die nachfolgende Kundgebung von „Querdenken“auf der Straße des 17. Juni wurde von der Polizei später aus demselben Grund aufgelöst. Der Veranstalter wurde kurzzeitig festgenommen. Im Anschluss sollen Teilnehmer sich geweigert haben, den Versammlungsort zu verlassen. Es handelt sich dabei um eine dicht gefüllte Strecke vom Brandenburger Tor bis zur Siegessäule. Am Abend kam es zu Festnahmen und Platzverweisen.

Auf der Straße des 17. Juni versammeln sich am 01. August 2020 in Berlin Teilnehmer einer regierungskritischen Anti-Coronapolitik-Kundgebung. Der Teilnehmer kamen aus ganz Deutschland. Der Protestmarsch und die Kundgebung fanden unter dem Motto „Das Ende der Pandemie – Tag der Freiheit“ statt. Foto: Maja Hitij/Getty Images

2.000 Menschen bildeten eine Menschenkette vor dem Bundeskanzleramt

Ein Teil der Versammlungsteilnehmer der regierungskritischen Anti-Coronapolitik-Kundgebung (nach Polizeiangaben 3.000) versammelte sich dann auf dem Platz der Republik am Reichstagsgebäude.

Darüber hinaus bildeten rund 2.000 ehemalige Teilnehmer zusammen mit dem Veranstalter der durch die Polizei vorher aufgelösten Versammlung eine Menschenkette vor dem Bundeskanzleramt.

Die Polizei steht während einer regierungskritischen Anti-Coronapolitik-Kundgebung am 01. August 2020 in Berlin Wache. Die Teilnehmer kamen aus ganz Deutschland nach Berlin. Der Protestmarsch und die Kundgebung fanden unter dem Motto „Das Ende der Pandemie – Tag der Freiheit“ statt. Foto: Maja Hitij/Getty Images

In beiden Fällen, hieß es durch die Polizei, wurden die vorgeschriebenen Mindestabstände missachtet sowie auf das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes verzichtet, sodass auch hier polizeiliche Maßnahmen erforderlich gewesen wären.

Auch diese als Spontandemo angemeldeten Versammlungen wurden schließlich gewaltsam durch die Polizei aufgelöst. Die Auflösung an sich zog sich bis in die Nacht hinein. Am Brandenburger Tor harrten am späten Abend noch hunderte Menschen aus.

133 Festnahmen, 89 Verfahren zur Strafermittlung und 36 Ordnungswidrigkeiten

Insgesamt wurden am Samstag bei all diesen genannten Versammlungen 133 Personen festgenommen. Die Einsatzkräfte leiteten 89 Verfahren zur Strafermittlung und 36 Ordnungswidrigkeiten ein. Es wurden unter anderem Strafermittlungsverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte, Verfahren wegen Landfriedensbruchs sowie Verfahren wegen schweren Landfriedensbruchs gestellt.

Zudem führt die Polizei Berlin Ermittlungsverfahren wegen Zusammenrottung und wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen durch. Ein Teil der Ermittlungen dauert noch an. Für Montag kündigte die Berliner Polizei eine genauere Zuordnung der polizeilichen Maßnahmen zu den einzelnen Demonstrationen und Kundgebungen an. (er)



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