Saudi-Arabien wirbt für mehr Investitionen aus Deutschland

Saudi-Arabien hat trotz Öleinnahmen seit einigen Jahren ein wachsendes Haushaltsdefizit. Man verließ sich über Jahrzehnte hinweg auf wachsende Einnahmen aus dem Ölgeschäft und versäumte es tragfähige weitere Wirtschaftssektoren im Land aufzubauen.
Titelbild
Eine Raffinierie des Ölkonzerns Aramco im saudi-arabischen Abkaik. Doch nur mit Einnahmen aus Öl ist der Staat nicht mehr zu finanzieren.Foto: Amr Nabil/AP/dpa/dpa
Epoch Times16. Dezember 2019

Der saudische Finanzminister Mohammed al-Dschadan fordert deutsche Geldgeber auf, mehr in Saudi-Arabien zu investieren. Es gebe zwar schon deutsche Unternehmen, die in Saudi-Arabien aktiv seien, „ich würde es aber begrüßen, wenn noch mehr kämen und sich an unseren Mega-Infrastrukturprojekten beteiligten. Da schreiben wir bedeutende Aufträge aus“, sagte der Minister dem „Handelsblatt“ (Dienstagsausgabe).

Saudi-Arabien plant einen dreistelligen Milliardenbetrag für den Umbau seiner Wirtschaft. Finanziert werden sollen die Projekte unter anderem mit den Einnahmen aus dem Börsengang in der vergangenen Woche: Der staatliche saudische Ölgigant Saudi Aramco nahm 25,6 Milliarden Dollar für 1,5 Prozent seiner Aktien ein und wurde damit zum mit Abstand wertvollsten Unternehmen der Welt.

Al-Dschadan berichtet zudem von geplanten weiteren Privatisierungen: „Wir werden noch viele weitere Unternehmen privatisieren, vor allem in den Bereichen Bildung, Gesundheitswesen, Wasserversorgung, Abwasseraufbereitung.“ Der Minister kündigte zudem an, dass das Land, das bis Ende nächsten Jahres erstmals den Vorsitz der Gruppe der 20 wichtigsten Industriestaaten (G20) innehat, für die „Einführung einer Digitalsteuer noch 2020“ sorgen werde.

Der saudische Minister trifft am Mittwoch mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) in Berlin zusammen. Beide Regierungen hätten laut Al-Dschadan „klar erkannt, wie wichtig eine Verbesserung der Beziehung“ zwischen Deutschland und Saudi-Arabien sei. Seit dem Ausbruch der Katarkrise 2017 sind die deutsch-saudischen Wirtschaftsbeziehungen schwer belastet. Saudi-Arabien hatte damals die Beziehungen zu Katar wegen vermeintlicher Terrorfinanzierung abgebrochen und war dafür vom damaligen deutschen Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) scharf kritisiert worden. (dts)

 



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