Scheuer blockiert im Maut-Affäre Einsetzung von Ermittlungsbeauftragtem

Titelbild
Die Opposition erhebt neue Vorwürfe gegen Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) in der Maut-Affäre.Foto: Lisa Ducret/dpa/dpa
Epoch Times8. Juli 2020

Bei der Aufklärung des Pkw-Maut-Debakels hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) laut einem Medienbericht die Einsetzung eines unabhängigen Ermittlungsbeauftragten vorerst blockiert.

Wie die „Süddeutsche Zeitung“ am Mittwoch unter Berufung auf den Vorsitzenden des parlamentarischen Untersuchungsausschusses, Udo Schiefner (SPD), berichtete, wandte sich Scheuer gegen eine entsprechende Forderung der Opposition. FDP, Linke und Grüne hatten verlangt, dass ein unabhängiger Ermittler auch die E-Mail-Postfächer von Scheuers Abgeordnetenbüro durchsuchen sollte.

Scheuer wolle vor einer endgültigen Entscheidung über den Ermittlungsbeauftragten ein verfassungsrechtliches Gutachten abwarten, sagte Schiefer der „Süddeutschen Zeitung“. Dieses solle bis Ende August vorliegen.

„In unserem Gespräch hat mir der Bundesminister erklärt, für ihn sei eine solche Durchsuchung ein schwerwiegender Eingriff in das freie Mandat und von grundsätzlicher Bedeutung weit über den Untersuchungsausschuss hinaus“, sagte der SPD-Politiker weiter.

Auch der parlamentarische Untersuchungsausschuss will der Zeitung zufolge erst nach Vorlage des Gutachtens über das Einsetzen eines Ermittlers entscheiden. Das Gremium arbeitet die Vorgänge rund um die gescheiterte Pkw-Maut auf.

Hintergrund ist, dass Scheuer schon 2018 Verträge zur Erhebung der Maut geschlossen hatte, noch bevor endgültige Rechtssicherheit über das einstige Prestigeprojekt der CSU bestand. Im Juni 2019 kippte der Europäische Gerichtshof (EuGH) die Maut-Pläne, weil diese ausländische Autofahrer diskriminiere. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion