Scheuer kündigt neuen „Brücken-TÜV“ für Deutschland an

Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) kündigt ein verbessertes Kontrollsystem für die Brücken in Deutschland an. Grundsätzlich würden die Brücken alle drei bzw. sechs Jahre mit einer Einfach- und Hauptprüfung von Experten detailliert untersucht, zudem jedes Jahr kontrolliert und halbjährlich beobachtet.
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Eine Rheinbrücke in Deutschland.Foto: iStock
Epoch Times19. August 2018

Nach dem Einsturz der Autobahnbrücke in Genua hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) ein verbessertes Kontrollsystem für die Brücken in Deutschland angekündigt.

„Unabhängig von den Ereignissen in Genua werden wir Ende 2018 einen neuen weiterentwickelten Prüfungsindex für Brücken vorlegen“, sagte Scheuer der „Bild am Sonntag“.

„Bislang gilt eine Brücke schon dann in schlechtem Zustand, wenn sie kleine Schlaglöcher hat oder Sprossen an Brückengeländern fehlen, ohne dass dies eine Gefahr darstellt. Künftig hat die Tragfähigkeit oder die Bauwerkssituation Vorrang. Mit dieser Art Brücken-TÜV können wir noch genauer den aktuellen Zustand der Brücken abbilden.“

Deutschland hat die schärfsten Kontrollen für Brücken im internationalen Vergleich

Mit Blick auf die Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer gab Scheuer Entwarnung:

Es sind im internationalen Vergleich die schärfsten Kontrollen überhaupt. Unsere Bürger können beruhigt sein.“

Grundsätzlich würden die Brücken alle drei bzw. sechs Jahre mit einer Einfach- und Hauptprüfung von Experten detailliert untersucht, zudem jedes Jahr kontrolliert und halbjährlich beobachtet, so der CSU-Politiker. „Deutschland liegt in Sachen Brücken-Monitoring im internationalen Vergleich nach der Schweiz auf Platz zwei.“

Der Bund ist laut Scheuer auf dem Netz der Fernstraßen für rund 40.000 Brücken bzw. 52.000 Brückenkonstruktionen zuständig. Bei der Sanierung von maroden Brücken hätten derzeit rund 2.500 Brückenkonstruktionen „hohe Priorität“, so Scheuer.

Davon befänden sich rund 1.500 im Bundesautobahnnetz, rund 1.000 im Bereich der Bundesstraßen. Der Minister weiter: „Für die sanierungsbedürftigen Brücken stehen 2018 extra rund 1,3 Milliarden zur Verfügung.“ Bis 2022 stiegen die Mittel auf 1,6 Milliarden Euro. (dts/dpa)



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