Schirdewan ist neuer Ko-Chef der Linken

Martin Schirdewan, Abgeordneter im Europäischen Parlament, aufgenommen am Rande des Landesparteitags der Thüringer Linken.
Martin Schirdewan, Abgeordneter im Europäischen Parlament, aufgenommen am Rande des Landesparteitags der Thüringer Linken.Foto: Michael Reichel/dpa
Epoch Times25. Juni 2022

Der Europaabgeordnete Martin Schirdewan ist neuer Ko-Vorsitzender der Linken. Er erhielt am Samstag auf dem Parteitag in Erfurt 61,3 Prozent der Stimmen. Schirdewan führt die Partei künftig zusammen mit Janine Wissler, die zuvor im Amt der Vorsitzenden bestätigt worden war. Schirdewans aussichtsreichsten Konkurrenten Sören Pellmann entfielen 31,7 Prozent der Stimmen.

Die Wahl von Wisslers Ko-Chef war mit Spannung erwartet worden, es hatte keinen klaren Favoriten gegeben. Der nun gewählte Schirdewan, Vorsitzender der Linken im Europaparlament, war Wisslers Wunschkandidat. Der 46-jährige Enkel des früheren SED-Politikers Karl Schirdewan gilt als Vertreter des Pragmatiker-Flügels der Linken.

Die Partei hatte sich wegen der Affäre um sexuelle Übergriffe zu einer Neuwahl des Vorstandes entschieden; in diesem Zusammenhang war auch Wissler unter Druck geraten. Bei einigen Kritikerinnen sorgte ihre Wiederwahl für Empörung.  Durch die Wiederwahl Wisslers sei klar, dass die Linke „keine feministische Partei“ sei, sagte eine sichtlich empörte Delegierte. Der Parteitag habe Menschen an die Spitze gewählt, die „Täterschutz“ betreiben würden.

Eine weitere Delegierte berichtete unter Tränen darüber, wie sie von einem Parteikollegen belästigt worden sei. Die Vorsitzendenwahl mache Gleichgültigkeit gegenüber denjenigen deutlich, „die wirklich schlimme Dinge erlebt haben“. (afp)



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