„Schon fast Realsatire“: Kinderschutzbund kritisiert „Starke-Familien-Gesetz“

Der Deutsche Kinderschutzbund hat das geplante Familienstärkungsgesetz der Bundesregierung kritisiert, das am Mittwoch vom Kabinett auf den Weg gebracht werden soll.
Titelbild
Eine glückliche Familie.Foto: iStock
Epoch Times9. Januar 2019

Das sogenannte „Starke-Familien-Gesetz“ der Großen Koalition, welches am Mittwoch vom Bundeskabinett auf den Weg gebracht werden soll, stößt auf scharfe Kritik beim Deutschen Kinderschutzbund.

„Viele arme Kinder werden auch in Zukunft durch den Rost fallen und weiter in Armut leben“, sagte Verbandspräsident Heinz Hilgers dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochsausgaben).

Dieses Gesetz ist keine Starke-Familien-Gesetz, sondern vor allem ein Starke-Bürokratie-Gesetz.“

Hilgers sagte, es sei „schon fast Realsatire“ bei derart geringen Verbesserungen von einem Gesetz für starke Familien zu sprechen:

Die Regelungen sind so kompliziert, dass Kinderzuschlag und Bildungs- und Teilhabepaket auch weiter nur einen geringen Teil der Anspruchsberechtigten erreichen werden.“ Die Regierung rechnet Hilgers zufolge lediglich mit 35 Prozent Inanspruchnahme beim Kinderzuschlag. Die Dunkelziffer mit Blick auf Kinderarmut in Deutschland bleibe hoch: „Bei zehn Euro mehr Lohn kann es sein, dass eine Familie unterm Strich 200 Euro weniger im Monat hat, weil Kitagebühren und andere Leistungen bezahlt werden müssen.“

Der Präsident des Kinderschutzbundes kritisierte auch die Pläne für das Bildungs- und Teilhabepaket. „Das Problem ist, dass der Schulbedarf nicht wissenschaftlich fundiert berechnet worden ist“, so Hilgers. „Experten gehen von einem Bedarf von 400 Euro aus. 150 Euro sind im Gesetz vorgesehen. Das ist zu wenig.“ (dts)



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