„Schonungslose Sparpolitik“: Befristete Arbeitsverträge machen Tausende Lehrer arbeitslos

Lehrer werden in den Sommerferien zu Tausenden in die Arbeitslosigkeit geschickt. So stieg die Zahl der arbeitslosen Lehrer in den Sommerferien 2015 um 95 Prozent. Nach den Ferien werden sie wieder eingestellt. Hier werde eine schonungslose Sparpolitik auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen, so Linken-Fraktionsvize Ernst. "Der Staat spart sechs Wochen Entlohnung und wälzt die Kosten auf die Sozialkasse ab."
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Lehrer werden in den Sommerferien massiv in die Arbeitslosigkeit geschickt um sie danach wieder einzustellen. Der Staat spart dadruch sechs Wochen Entlohnung und wälzt die Kosten auf die Sozialkasse ab.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times25. August 2016

Die Bundesländer schicken während der Sommerferienzeit Tausende Lehrer in die Arbeitslosigkeit. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage von Linken-Fraktionsvize Klaus Ernst hervor, die der „Passauer Neue Presse“ vorliegt.

Demnach ist die Zahl der arbeitslosen Lehrerinnen und Lehrer im August 2015 auf 11.091 gestiegen. Im Juli lag sie noch bei 5840. Im Jahresdurchschnitt wurden circa 5.200 Lehrer gezählt, die keine Arbeit hatten. Zahlen zur Entwicklung der Lehrer-Arbeitslosigkeit in diesem Sommer werden erst im Herbst vorliegen, heißt es.

Staat spart sechs Wochen Entlohnung

„Hier wird eine schonungslose Sparpolitik auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen“, kritisiert Ernst das Vorgehen der Regierung. „Die öffentliche Hand feuert dringend benötigte Lehrer, um sie nach Ende der Schulferien postwendend wieder einzustellen. Der Staat spart sechs Wochen Entlohnung und wälzt die Kosten auf die Sozialkasse ab. Eine solche Unverfrorenheit sucht selbst in der privaten Wirtschaft ihresgleichen.“

Hintergrund dieser Entwicklung sind offenbar befristete Arbeitsverträge für Lehrpersonal, die jeweils zum Schuljahresende auslaufen. Zum Teil ginge es dabei auch um Ketten-Befristungen.

Wie die Zeitung berichtet, waren in Baden-Württemberg im August 2015 insgesamt 2106 Lehrerinnen und Lehrer arbeitslos gemeldet und damit 1701 mehr als im Vormonat. In Bayern waren es demnach 1041 (+ 427), in Niedersachsen 1101 (+ 566), in Mecklenburg-Vorpommern 355 (+ 111) und in Brandenburg 232 (+ 93). In Nordrhein-Westfalen war die Hauptferienzeit im vergangenen Jahr im Juli.

Weiters heißt es, an Rhein und Ruhr sind im August diesen Jahres 1782 arbeitslose Lehrer registriert gewesen, 336 mehr als im Vormonat. (dk)



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