Schröder fordert Ende der Sanktionen gegen Russland

"Wenn ich im Aufsichtsrat eines amerikanischen Unternehmens sitzen würde, hätten alle gesagt: 'Toll'", so der Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder.
Titelbild
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder.Foto: OLGA MALTSEVA/AFP/Getty Images
Epoch Times22. Dezember 2017

Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) hat ein Ende der Sanktionen gegen Russland gefordert und seinen Rosneft-Posten verteidigt. „Es geht um eine sichere Versorgung mit Rohstoffen, die wir für unsere Wirtschaft brauchen“, sagte Schröder mit Blick auf seine Tätigkeit für den Kreml-nahen Ölkonzern Rosneft zur „Rheinischen Post“ (Samstagsausgabe). „Es geht nicht zuletzt um Arbeitsplätze in Deutschland.“

Seinen neuen Spitzenposten im Aufsichtsrat von Rosneft bezeichnete der Altkanzler als „spannende Aufgabe“, die er auch ehrenamtlich übernommen hätte. Kritik an seiner Berufung wies er entschieden zurück: „Da steckt in der Kritik auch Heuchelei. Wenn ich im Aufsichtsrat eines amerikanischen Unternehmens sitzen würde, hätten alle gesagt: ‚Toll'“, sagte Schröder.

„Ich vertraue Wladimir Putin“, so Schröder. Der russische Präsident bleibe sein Freund. Ohnehin müsse man aber in der internationalen Politik mit allen reden. „Wenn wir nur mit demokratisch einwandfreien Politikern verhandeln würden, wären wir ziemlich einsam.“ Der Altkanzler sei überzeugt, dass die EU-Sanktionen gegen Russland, die wegen dessen Vorgehens in der Ukraine verhängt worden waren, letztendlich aufgelöst werden.

Nach Einschätzung Schröders wäre die Lage auf der Halbinsel Krim und in der Ost-Ukraine möglicherweise auch ohne das Eingreifen Russlands eskaliert. „Das ist ein kulturell zerrissenes Land. Die Menschen im Donbass fühlen sich Russland zugehörig“, sagte Schröder. „Innerer Frieden lässt sich dort doch nicht durch eine von Kiew dominierte Polizei ermöglichen.“

Sein Engagement in Russland bleibe darüber hinaus Privatangelegenheit, stellte Schröder erneut klar: „Zum einen: Das ist mein Leben. Ich bin ich. Zum anderen: Ich denke, dass mein Engagement für das Gemeinwohl ausreichend belegt ist“, fügte er hinzu. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion