Schulden in Deutschland um 47,4 Milliarden Euro gesunken – Sachsen verringerte seine Schulden um 21,6 Prozent

Gegen über dem Vorjahr sanken die Schulden Deutschlands um 47,4 Milliarden Euro. Das Bundesland Sachsen konnte seine Schulden um 21,6 Prozent verringern, während Hamburgs Schulden um 10,6 Prozent stiegen - Hamburg übernahm faule Kredite der HSH Nordbank, um die Bank zu retten.
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Dresden.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times29. Juni 2017

Der Öffentliche Gesamthaushalt, bestehend aus Bund, Ländern, Gemeinden und Gemeindeverbände, der Sozialversicherung und Staatseigenen Fonds war beim nicht-öffentlichen Bereich (Kreditinstitute, private Unternehmen, Ausland) zum Ende des ersten Quartals 2017 mit 1 986,4 Milliarden Euro verschuldet.

Besonders stark sanken die Schulden im Land Sachsen (-21,6 Prozent), besonders stark stiegen sie in Hamburg um 10,6 Prozent.

Wie das Statistische Bundesamt  auf Basis vorläufiger Ergebnisse in einer Pressemitteilung mitteilt, sank damit der Schuldenstand gegenüber dem 31. März 2016 um 2,3 % beziehungsweise 47,4 Milliarden Euro.

Dabei konnten alle Ebenen ihre Verschuldung verringern. Gegenüber dem Vorquartal sank der Schuldenstand um 1,0 % beziehungsweise 20,0 Milliarden Euro. Zum nicht-öffentlichen Bereich zählen Kreditinstitute sowie der sonstige inländische Bereich (zum Beispiel private Unternehmen) und der sonstige ausländische Bereich.

Der Öffentliche Gesamthaushalt umfasst den Bund, die Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände, die Sozialversicherung und aller Extrahaushalte (Fonds, Einrichtungen und Unternehmen, die dem Staat zuzurechnen sind).

Bund: Verschuldung verringerte sich um 30,9 Milliarden Euro

Die Verschuldung des Bundes verringerte sich gegenüber dem 31. März 2016 um 30,9 Milliarden Euro beziehungsweise 2,4 % auf 1 246,5 Milliarden Euro.

Insbesondere konnte der Bund seine Wertpapierschulden abbauen, und zwar um 16,4 Milliarden Euro (– 1,4 %). Die Kassenkredite verringerten sich um 5,2 Milliarden Euro (– 21,8 %) und die Kredite um 9,2 Milliarden Euro (– 14,1 %).

Länder sind mit 598,3 Milliarden Euro verschuldet

Die Länder waren zum Ende des ersten Quartals 2017 mit 598,3 Milliarden Euro verschuldet, was einem Rückgang um 2,4 % beziehungsweise 14,4 Milliarden Euro gegenüber dem 31. März 2016 entspricht.

Hohe prozentuale Rückgänge gab es in Sachsen (– 21,6 %), Mecklenburg-Vorpommern (– 10,4 %) und Bayern (– 10,0 %).

Die prozentual höchsten Zuwächse hatten Hamburg (+ 10,6 %) und Schleswig-Holstein (+ 6,1 %), im Wesentlichen bedingt durch die Übertragung von notleidenden Altkrediten der HSH Nordbank an die neu gegründete „hsh portfoliomanagement AöR“.

Gemeinden: Schuldenstand sank auf 141,1 Milliarde Euro

Der Schuldenstand der Gemeinden und Gemeindeverbände sank gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,4 % (– 2,1 Milliarden Euro) auf 141,1 Milliarden Euro. Die prozentualen Rückgänge der Schuldenstände der Gemeinden und Gemeindeverbände waren in Sachsen (– 7,9 %), Mecklenburg-Vorpommern (– 5,4 %) und Hessen (– 5,2 %) besonders hoch.

Die prozentual höchsten Schuldenzuwächse gab es in Rheinland-Pfalz (+ 2,1 %) und Schleswig-Holstein (+ 1,0 %)

Weitere Daten können der Fachserie 14, Reihe 5.2 „Vorläufiger Schuldenstand des Öffentlichen Gesamthaushalts“ entnommen werden. Detaillierte Daten können über die Tabelle Schulden beim nicht-öffentlichen Bereich (71311-0002) in der Datenbank GENESISOnline abgerufen werden.

Schulden des Öffentlichen Gesamthaushalts beim nicht-öffentlichen Bereich 1

– vorläufige Ergebnisse

Körperschaftsgruppen/Länder Insgesamt Veränderung

gegenüber

31.12.2016

Veränderung

gegenüber

31.03.2016

31.03.2017 31.12.2016 31.03.2016
in Millionen Euro in %
1 Einschließlich Extrahaushalte.

2 Kernhaushalte der Sozialversicherung zum Stand 31.12.2015 für den 31.03.2016 und 31.12.2016; für den 31.03.2017 Kernhaushalte der Sozialversicherung zum Stand 31.12.2016.

Insgesamt 1 986 378 2 006 349 2 033 814 – 1,0 – 2,3
Bund 1 246 484 1 258 910 1 277 414 – 1,0 – 2,4
Länder 598 316 605 041 612 718 – 1,1 – 2,4
Gemeinden/Gemeindeverbände 141 135 141 910 143 189 – 0,6 – 1,4
Sozialversicherung 2 443 487 493 – 9,0 – 10,1
Länder
Baden-Württemberg 53 211 53 187 52 518 0,0 1,3
Bayern 17 839 19 386 19 820 – 8,0 – 10,0
Brandenburg 17 167 17 573 17 892 – 2,3 – 4,1
Hessen 41 923 42 702 45 196 – 1,8 –7,2
Mecklenburg-Vorpommern 8 250 8 534 9 205 – 3,3 – 10,4
Niedersachsen 59 976 59 988 60 943 – 0,0 – 1,6
Nordrhein-Westfalen 176 694 179 615 185 336 – 1,6 – 4,7
Rheinland-Pfalz 31 708 32 660 32 260 –2,9 – 1,7
Saarland 14 139 14 104 14 477 0,3 – 2,3
Sachsen 1 782 1 852 2 274 – 3,8 – 21,6
Sachsen-Anhalt 21 017 20 230 21 686 3,9 – 3,1
Schleswig-Holstein 28 733 29 351 27 094 – 2,1 6,1
Thüringen 15 245 15 189 15 101 0,4 1,0
Berlin 57 000 58 092 58 256 – 1,9 – 2,2
Bremen 21 806 21296 21 888 2,4 – 0,4
Hamburg 31 826 31 285 28 772 1,7 10,6
Gemeinden/Gemeindeverbände
Baden-Württemberg 7 858 8 090 8 031 – 2,9 – 2,2
Bayern 13 227 13 777 13 903 – 4,0 – 4,9
Brandenburg 2 038 2 032 2 055 0,3 – 0,8
Hessen 17 980 18 309 18 966 – 1,8 – 5,2
Mecklenburg-Vorpommern 1 914 1 901 2 024 0,7 – 5,4
Niedersachsen 12 974 12 583 13 030 3,1 –0,4
Nordrhein-Westfalen 55 219 55 297 54 964 – 0,1 0,5
Rheinland-Pfalz 12 920 12 696 12 658 1,8 2,1
Saarland 3 614 3 717 3 711 – 2,8 – 2,6
Sachsen 3 273 3 431 3 554 – 4,6 – 7,9
Sachsen-Anhalt 2 970 2 964 3 049 0,2 – 2,6
Schleswig-Holstein 4 383 4 342 4 338 0,9 1,0
Thüringen 2 765 2 771 2 906 – 0,2 – 4,9

Hinweise zum Zahlenmaterial: 2016 wurde die vierteljährliche Schuldenstatistik an den Berichtskreis und die Abgrenzungen der jährlichen Schuldenstatistik angepasst.

Daher sind die vorliegenden Ergebnisse mit den endgültigen jährlichen Ergebnissen vergleichbar, allerdings nur noch eingeschränkt mit den Quartalswerten bis einschließlich viertes Quartal 2015.

Die Schulden der Kernhaushalte der Sozialversicherung wurden auf Basis des Ergebnisses zum 31. Dezember 2015 der jährlichen Schuldenstatistik für das erste Quartal 2016 auf 480 Millionen Euro und für das erste Quartal 2017 auf Basis des Ergebnisses der jährlichen Schuldenstatistik zum 31. Dezember 2016 auf 427 Millionen Euro geschätzt. (ks/ Statistisches Bundesamt)



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