Schulz vor Wahl zum SPD-Kanzlerkandidaten: „Prozente spielen keine Rolle“

Am Sonntag wählt die SPD offiziell ihren Kanzlerkandidaten aus. Martin Schulz sagt dazu, am Ende gehe es darum, die "überwältigende Mehrheit" der Partei hinter sich zu versammeln und einen "Vertrauensvorschuss" zu erhalten.
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Martin SchulzFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times18. März 2017

Vor seiner offiziellen Wahl zum Kanzlerkandidaten der SPD sieht Martin Schulz dem Wahlergebnis am Sonntag gelassen entgegen. „Ich denke ehrlich gesagt vorher nicht über Prozentzahlen nach“, sagte Schulz am Samstag in Berlin.

„Prozente spielen überhaupt keine Rolle.“ Am Ende gehe es darum, die „überwältigende Mehrheit“ der Partei hinter sich zu versammeln und einen „Vertrauensvorschuss“ zu erhalten. „Dann reicht das, dann muss man nicht auch über Kommastellen hinter Prozentzahlen diskutieren“.

Schulz äußerte sich bei einem Rundgang mit SPD-Generalsekretärin Katarina Barley durch das Veranstaltungszentrum Arena, wo die Sozialdemokraten am Sonntag ab 11.30 Uhr einen Sonderparteitag abhalten. Die Delegierten sollen den früheren EU-Parlamentspräsidenten offiziell zum Herausforderer von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und zum neuen Vorsitzenden der SPD wählen. Der scheidende Parteichef Sigmar Gabriel hatte auf beide Posten verzichtet.

Seit der Nominierung von Schulz durch den SPD-Vorstand Ende Januar haben sich die Umfragewerte der Partei deutlich verbessert. Die Sozialdemokraten liegen inzwischen wieder auf Augenhöhe mit CDU/CSU oberhalb von 30 Prozent. Schulz setzt im Wahlkampf vor allem auf Gerechtigkeitsthemen und will unter anderem Korrekturen an den arbeitsmarktpolitischen Reformen der Agenda 2010 durchsetzen.

Rund 3.500 Besucher erwartet

Schulz sagte bei dem Hallenrundgang, er habe bis gerade noch an seiner Rede für Sonntag gefeilt. Auf seine neue Aufgabe bereite er sich vor, „indem man auch ein bisschen in sich geht und demütig ist“. So habe er einen Bildband aus dem Jahr 1963 zum damals hundertjährigen Bestehen der SPD durchgeblättert.

„Wann immer die Sozialdemokraten stark waren, war das auch eine Stärkung der deutschen Demokratie“, sagte Schulz. „In der Tradition sind wir jetzt auch, wo die Feinde der Demokratie wieder lauter werden, sehr optimistisch, dass wir einen solchen Parteitag wie den morgen hier abhalten werden, wo wir zeigen, dass wir die soziale und demokratische Kraft in Deutschland sind.“

Barley erklärte, dass die SPD für den Sonderparteitag in der Arena rund 3.500 Besucher erwarten. Die angesagte Eventhalle befindet sich am Ufer der Spree auf dem Gelände eines früheren Betriebsbahnhofs für Busse der Berliner Verkehrsbetriebe. (afp)



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