Schwere Sicherheitsmängel bei IT-Systemen der Parteien gefunden

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Fraunhofer-GesellschaftFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times8. Juli 2021

Ein zur Fraunhofer-Gesellschaft gehörendes Institut hat einem Bericht zufolge die Sicherheit der IT-Systeme deutscher Parteien geprüft und dabei schwere Mängel entdeckt. Es gebe „zahlreiche schwerwiegende Schwachstellen“, berichtete die „Wirtschaftswoche“ am Donnerstag aus ihrer aktuellen Ausgabe unter Berufung auf einen Brief des Präsidenten der Fraunhofer-Gesellschaft an die Parteispitzen. Darin heiße es: „E-Mails können abgefangen, Daten gestohlen, gelöscht oder verfälscht werden“, und das teilweise wohl mit geringem Aufwand.

„Sogar die komplette Umleitung des Datenverkehrs zum Angreifenden ist denkbar“, zitierte die Zeitung weiter aus dem Schreiben. Das ermögliche Desinformationskampagnen und versetze Angreifer in die Lage, einzelne Parteien oder das demokratische System in Deutschland dauerhaft zu beschädigen.

Die Untersuchung wurde dem Bericht zufolge vom Nationalen Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit Athene vorgenommen, das zur Fraunhofer-Gesellschaft gehört.

Institutsleiter Michael Waidner sagte der „Wirtschaftswoche“, alle Parteien hätten detaillierte Informationen „zu den konkreten, in ihrer IT gefundenen Schwachstellen“ sowie Hinweise erhalten, „wo kurzfristiger und dringender Handlungsbedarf besteht“. Alle Parteien hätten positiv reagiert. Seitdem hätten viele Workshops mit Parteivertretern stattgefunden.

Die IT-Sicherheit der Parteien sei von besonderer Bedeutung „für die Stabilität unserer Demokratie und verdient deshalb besondere Aufmerksamkeit“, so Waidner.

Ein Sprecher der Grünen sagte der „Wirtschaftswoche“, die Partei sei besorgt, dass der Bundestagswahlkampf von Cyberangriffen beeinträchtigt werden könnte. Es gebe vermehrt Hinweise, dass die Grünen als Partei, aber auch ihre Kandidaten „als Ziel von Cyberangriffen und Fake News besonders in den Blick genommen werden“.

Die SPD erklärte: „Für die Bedrohungslagen durch Hacker-Angriffe besteht in der SPD eine hohe Sensibilität.“ Die Partei investiere deutlich mehr Ressourcen in den Bereich IT-Sicherheit als in der Vergangenheit und berate mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und weiteren Institutionen über Maßnahmen zur Verbesserung des Schutzniveaus. CDU, AfD, FDP und Linkspartei äußerten sich demnach nicht auf die Anfrage der „Wirtschaftswoche“. (afp)



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