Schwesig will SPD-Fallpauschalensystem abschaffen und Krankenhausfinanzierung neu ausrichten

Titelbild
Manuela Schwesig.Foto: Adam Berry/Getty Images
Epoch Times22. Juli 2020

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) fordert, das System der Krankenhausfinanzierung neu auszurichten. „Die Fallpauschalen müssen abgeschafft werden“, sagte die SPD-Politikerin der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. Fallpauschalen führten dazu, dass sich Kinderkliniken auf dem Lande nicht mehr rechneten.

Hintergrund ist die Kritik am privaten Klinikbetreiber Asklepios, der in der mecklenburgischen Kleinstadt Parchim vor einem Jahr die Kinderstation einer seiner Kliniken geschlossen hat. Asklepios hatte immer wieder zugesichert, die Kinderstation wieder zu öffnen.

Die Landesregierung in Schwerin wollte im Gegenzug eine Arztstelle und für Notfälle einen Hubschrauberlandeplatz für das Klinikum finanzieren, ein Investitionsvolumen von bis zu 2,8 Millionen. Bis April sollte die Portalklinik stehen, passiert ist bislang allerdings nichts.

Die Profitorientierung im Gesundheitssystem könne so nicht bleiben, sagte Schwesig der NOZ, „auch wenn das das unseriöse Verhalten von Asklepios nicht rechtfertigt“. Asklepios hatte den Vorwurf zurückgewiesen, die Station aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben zu haben, aber auch eingeräumt, es sei stets ein „Zuschussgeschäft“.

Das Fallpauschalensystem wurde 2003 durch die SPD und die Grünen für Krankenhausleistungen eingeführt. Es steht in der Kritik, weil die ökonomischen Anreize unter anderem für die Versorgung von Kindern oder bei Geburten geringer sind als in der Altersmedizin oder anderen Fachrichtungen. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion