Seehofer-Appell: „Ein Islam in, aus und für Deutschland“

Am Mittwoch beginnt die vierte deutsche Islam-Konferenz. Innenminister Seehofer will zwei Schwerpunkte setzen.
Titelbild
DITIB-Moschee in Deutschland.Foto: MAJA HITIJ/AFP/Getty Images
Epoch Times26. November 2018

Bei der am Mittwoch beginnenden vierten Deutschen Islam-Konferenz will Bundesinnenminister Horst Seehofer zwei Schwerpunkte setzen. In einem Gastbeitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ vom Dienstag schreibt Seehofer, die muslimischen Religionsgemeinschaften sollten sich so organisieren, dass sie den Anforderungen des Religionsverfassungsrechts für eine Kooperation mit dem Staat genügten.

Dabei gehe es auch darum, „ausländische Einflussnahme dadurch zu ersetzen, dass Deutschlands Muslime nicht nur Organisation und Finanzierung ihrer Gemeinden selbst in die Hand nehmen, sondern auch die Imamausbildung an ihre Bedürfnisse anpassen“.

Neben der Selbstorganisation des Islams entsprechend des deutschen Religionsverfassungsrechts sollen die alltagspraktischen Fragen des Zusammenlebens in Deutschland den zweiten Schwerpunkt bilden.

Thematisiert werde die Frage, „wie sich der muslimische Glaube und die mit ihm verknüpften Überzeugungen und Bräuche mit der in Deutschland gewachsenen Kultur und den Werten unserer Gesellschaft im Alltag besser in Einklang bringen ließen“.

Neben den Dachverbänden von Moscheegemeinden würden stärker als bisher Frauen und Männer aus örtlichen, säkularen und verbandsunabhängigen Initiativen, Trägern und Vereinen eingeladen, schreibt Seehofer. Sie könnten aus dem Alltag und aus der Mitte der Gesellschaft berichten.

Seehofer erwartet, von ihnen Beispiele für eine erfolgreiche Integration zu erfahren, aber auch offene Berichte über Probleme im Alltag. Als Heimatminister werde er die deutschen Muslime in ihrer Vielfältigkeit mit den Instrumenten seines Ministeriums „dabei unterstützen, ihre deutsche und muslimische Identität zu stärken und die Identifikation mit ihrer deutschen Heimat zu fördern“, verspricht Seehofer.

Während der Islam-Konferenz würden folgende Kernfragen gestellt:

„Wie kann sich ein Islam in Deutschland entwickeln, der in unserer Gesellschaft verwurzelt ist und damit die Werte sowie die Lebensart unseres Landes teilt – ein Islam in, aus und für Deutschland, ein Islam der deutschen Muslime? Und wie können wir Integration von Muslimen so gestalten, dass sie von gegenseitiger Toleranz geprägt ist und unsere pluralistische Gesellschaft weiter bereichert?“

Ein friedvolles Zusammenleben erfordere „die Anerkennung unverrückbarer Werte, die sich aus unserer jahrhundertealten christlich-jüdischen Prägung ergeben“. Dazu zähle auch die Achtung der in Deutschland tradierten Lebensweise. (dts)



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