Seehofer will zur Terrorbekämpfung auf verschlüsselte Nachrichten zugreifen

Titelbild
Horst Seehofer auf CSU-Parteitag.Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times13. November 2020

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will im Kampf gegen den Terrorismus den Sicherheitsbehörden Zugriff auf verschlüsselte Kommunikation von Gefährdern geben. „Ich persönlich bin dafür, dass wir alle nachrichtendienstlichen Möglichkeiten nutzen“, sagte Seehofer am Freitag vor Beratungen mit seinen EU-Kollegen. Er antwortete dabei auf die Frage, ob er technische Hintertüren für Ermittler bei verschlüsselten Messenger-Diensten befürworte.

Er wisse allerdings auch, dass es hier „datenschutzrechtliche und verfassungsrechtliche Grenzen“ gebe, sagte Seehofer. Das könne aber „nicht dazu führen, dass man sich überhaupt keine Gedanken mehr darüber macht, wie man einer sehr gefährlichen Klientel – nämlich den Gefährdern – (…) auf die Spur kommt bei ihrem unseligem Tun“.

EU-Rat-Dokument: Zugriff für Ermittler auf verschlüsselte Nachrichten gefordert

Jüngst war ein Papier der deutschen EU-Ratspräsidentschaft zu der Verschlüsselungsfrage bekannt geworden. Das Dokument mit dem Titel „Sicherheit durch Verschlüsselung und Sicherheit trotz Verschlüsselung“ ist ein Entwurf für Schlussfolgerungen des EU-Rates der Mitgliedstaaten, die noch im November verabschiedet werden sollen.

In dem Entwurf wird einerseits eine starke Verschlüsselung unterstützt, gleichzeitig werden aber auch die Möglichkeiten des Zugriffs für Ermittler im Kampf gegen Terrorismus und organisiertes Verbrechen verlangt. Wie genau das erfolgen soll, bleibt aber offen.

Nach den jüngsten Anschlägen in Europa wollten die EU-Innenminister am Freitag bei einer Video-Konferenz einen verstärkte Terror-Bekämpfung vereinbaren. Seehofer nannte als weitere Themen insbesondere den besseren Schutz der EU-Außengrenzen und den Informationsaustausch über Gefährder. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion