Sexualmord in Dessau: Deutsches Pärchen soll chinesische Studentin getötet haben

Im Fall der ermordeten chinesischen Studentin aus Dessau steht ein deutsches Pärchen unter schwerem Tatverdacht: Der 20-jährige Sohn einer Polizistin und seine gleichaltrige Partnerin.
Titelbild
Symbolfoto.Foto: Dean Mouhtaropoulos/Bongarts/Getty Images
Epoch Times25. Mai 2016

Ein „ethnisch deutsches“ Pärchen wird des Sexualmordes an der 25-jährigen Architekturstudentin Yangjie Li bezichtigt. Das teilte der Leitende Oberstaatsanwalt Folker Bittmann am Dienstag in Dessau-Roßlau mit. Gegen beide wurde Haftbefehl erlassen, gestanden hätten sie die Tat bislang nicht. Fremdenfeindlichkeit als Motiv wird mittlerweile ausgeschlossen.

Yangjie Li war am 11. Mai zum Joggen aufgebrochen und nicht in ihre WG zurückgekehrt – zwei Tage später wurde ihre schwer entstellte Leiche in einer Grünanlage nahe dem Anhaltischen Theaters im Stadtzentrum gefunden. Laut Obduktion starb sie an schweren Verletzungen am Kopf und im Gesicht, berichtet die Mitteldeutsche Zeitung.

DNA-Spuren, die bei der Obduktion sichergestellt wurden führten nun indirekt zu den Festnahmen.

Verdächtiger meldete sich selbst

Der Tatverdächtige 20-jährige kam selbst zu Polizei und erklärte, einen Tag vor dem Verschwinden der Chinesin hätten er und seine Freundin sich mit ihr zum einvernehmlichen Sex zu dritt getroffen. Die DNA-Spur könne deshalb von ihm stammen.

Diese Geschichte erzählte auch seine Partnerin. Die Staatsanwaltschaft hält dies für wenig glaubwürdig, da keinerlei Hinweise vorliegen, dass das Pärchen das Opfer kannte und Li zum genannten Zeitpunkt des Treffens andernorts gesehen wurde. Auch widersprachen sich Details der Geschichte.

Seine Mutter ist Polizeibeamtin

Oberstaatsanwalt Bittmann, sagte, dass der 20-Jährige sich mit dieser Aussage zuvor bei seiner Mutter gemeldet habe, die daraufhin laut Polizei massiven Druck auf ihren Sohn ausgeübt habe. Brisant: Nach MZ-Informationen handelt es sich bei der Mutter um eine Beamtin der Polizei. Ihr Ehemann, der nicht der leibliche Vater des mutmaßlichen Täters ist, soll ein hochrangiger Polizist sein.

Der Sprecher der Polizeidirektion Ost, Sebastian Opitz, bestätigte nur, dass es sich bei der Mutter des Tatverdächtigen um „eine Bedienstete der Landespolizei“ handele. Zu deren Mann machte er keine Angaben, so die MZ.

Wohnung war Tatort

Die Wohnung des Pärchens, in der sie zur  Tatzeit wohnten, sowie eine weitere, leerstehende Wohnung im selben Haus wurden durchsucht. „In einer davon  wurden Blut und andere Anhaftungen gefunden“, so Oberstaatsanwalt Bittmann. Es könne davon ausgegangen werden, dass es sich um den Tatort handelt.

Vermutlich warfen die Festgenommenen die Studentin nach der Tat aus dem Fenster, denn der Fundort der Leiche war direkt darunter.

Der Mordfall schlug Wellen bis nach China. Entsetzt sind die Eltern der Ermordeten nun, dass die Staatsanwaltschaft die Version der mutmaßlichen Täter vom freiwilligen Sex verbreitete und damit den Ruf der jungen Frau beschmutzte. „Man gibt dieser völlig unglaubwürdigen Version einen Raum in der Öffentlichkeit. Das darf nicht wahr sein“, sagte deren Betreuer von der Hochschule Anhalt, Rudolf Lückmann laut MZ. Lis Vater ist selbst ein Polizist. (rf)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion