Volkstrauertag in Berlin: Macron spricht erstmals im Bundestag und trifft Merkel

Heute besucht Emmanuel Macron Berlin und spricht im Bundestag – als erster französischer Staatschef seit gut 18 Jahren. Anschließend wird er von Kanzlerin Merkel empfangen.
Titelbild
Die Westfassade des Berliner Reichstagsgebäude.Foto: iStock
Epoch Times17. November 2018

Der französische Präsident Emmanuel Macron wird zum Gedenken an die Kriegstoten und zu Beratungen mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Berlin erwartet.

Zunächst ist mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in einem früheren Ostberliner Kino eine Begegnung mit Jugendlichen beider Länder geplant, wo es anlässlich des vor 100 Jahren zu Ende gegangenen Ersten Weltkriegs um „100 Ideen für den Frieden“ gehen soll.

Danach wird Macron wie auch Merkel an einer Zeremonie zum Volkstrauertag teilnehmen. Der Volkstrauertag ist ein staatlicher Gedenktag – immer zwei Sonntage vor dem ersten Advent. Er wird in Deutschland schon seit 1919 begangen – ursprünglich, um Solidarität mit den Hinterbliebenen der Opfer des Ersten Weltkriegs zu zeigen. Inzwischen gedenkt man aller Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft.

Anschließen treffen sich Merkel und Macron im Kanzleramt. Dabei dürfte vor allem um die Vorschläge für EU-Reformen gehen – einig ist man sich bei der Einführung eines gemeinsamen Budgets der 19 Euro-Staaten, um die Währungsunion krisenfester zu machen.

Zudem soll bis Dezember eine Entscheidung über die Umwandlung des Rettungsfonds ESM in einen dauerhaften Europäischen Währungsfonds fallen. Strittig ist zwischen Berlin und Paris eine Digitalsteuer in der EU, die vor allem die großen US-Internetkonzerne treffen würde. Die deutsche Seite fürchtet Vergeltungsmaßnahmen von US-Präsident Donald Trump, zum Beispiel gegen deutsche Automobilkonzerne.

Insgesamt drängt die Zeit für gemeinsame Reformen, da der Austritt Großbritanniens aus der EU neue Verwerfungen mit sich bringen könnte und bei der Europawahl im Mai rechtsgerichtete Parteien weiter gestärkt werden könnten. Das würde Reformen deutlich erschweren. (dpa)



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