Sorgen um Tourismus nach AfD-Wahlerfolg in Mecklenburg-Vorpommern

Der Erfolg der AfD in Mecklenburg-Vorpommern bereitet dem Deutschen Städte- und Gemeindebund und dem Deutschen Reiseverband Sorgen um den Tourismus. Ohne Weltoffenheit und Toleranz gegenüber jedermann gebe es in der globalisierten Welt auch kein erfolgreiches Wirtschaften.
Titelbild
Alternative für Deutschland (AfD)Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times7. September 2016

Der Erfolg der AfD bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern bereitet dem Deutschen Städte- und Gemeindebund (DStGB) und dem Deutschen Reiseverband (DRV) Sorgen um den Tourismus: Der Hauptgeschäftsführer des DStGB, Gerd Landsberg, sieht insbesondere den Umstand kritisch, dass AfD und NPD auf der Ferieninsel Usedom zusammen zwischen 32 und 52 Prozent der Zweitstimmen erreicht haben.

„Gerade im Tourismus, der auch viele ausländische Besucher anzieht, ist es unverzichtbar, sich nicht nur weltoffen und tolerant darzustellen, sondern es auch zu sein und fremdenfeindliche und rassistische Tendenzen zu vermeiden“, sagte Landsberg dem „Handelsblatt“. „Andernfalls besteht die Gefahr, dass sich die wirtschaftlichen Erfolge in Mecklenburg-Vorpommern zum Nachteil der Menschen nicht weiter positiv entwickeln.“

Ohne Weltoffenheit und Toleranz gegenüber jedermann gebe es in der globalisierten Welt auch kein erfolgreiches Wirtschaften.

In Mecklenburg-Vorpommern hätten offenbar viele Wähler aus Protest und Angst vor Überfremdung, Flüchtlingen und Versagen des Staates ihre Stimme der AfD gegeben. „Dabei haben diese Wählerinnen und Wähler übersehen, dass die Fakten in diesem Bundesland eine ganz andere Sprache sprechen“, betonte Landsberg.

Die Wirtschaft wachse, die Arbeitslosenzahl sei halbiert worden, der Tourismus boome, die Flüchtlingszahlen seien sehr niedrig und der Ausländeranteil gering. „Diese Erfolge, von denen alle profitieren, sind kein selbstverständlicher Dauerzustand in der Globalisierung, die niemand aufhalten kann.“

Auch der Deutsche Reiseverband (DRV) hat angesichts des starken Abschneidens der AfD bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern vor Nachteilen für die Tourismuswirtschaft in dem Bundesland gewarnt. „Die Reisebranche steht für ein weltoffenes und gastfreundliches Deutschland. Tourismus und Fremdenfeindlichkeit passen nicht zusammen“, sagte DRV-Präsident Norbert Fiebig dem „Handelsblatt“.

Vielmehr gehe es darum, Brücken zu bauen. „Wir wollen im Ausland willkommen sein, das Gleiche sollte daher auch für alle gelten, die hierher kommen.“

(dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion