Sozialdezernent: „Preise für Flüchtlingsunterkünfte sind exorbitant – öffentliche Empörung verständlich“

Selbst der Sozialdezernent aus Köln kann die Kritik verstehen: "Preise für Flüchtlingsunterkünfte sind exorbitant."
Titelbild
Flüchtlingscontainer in Berlin.Foto: Sean Gallup/Getty Images
Epoch Times24. Mai 2018

Erst vergangen Monat hatte ein Bericht im Kölner Express für Aufsehen gesorgt, in dem aufgedeckt wurde, dass die Stadt Köln für rund 150 Schutzsuchende 1,6 Millionen Euro im Jahr für Unterkünfte ausgibt. Die Epoch Times berichtete. Bei einer schutzsuchenden Familie war man besonders unvorsichtig mit dem Stadtbudget umgegangen und gab für eine kleine Unterkunft rund 7.000 Euro monatlich aus.

Die Stadtbewohner Kölns machten ihren Unmut über „verschwendetes Steuergeld“ im Internet Luft: „Geschäfte mit der Not der Flüchtlinge“ war zu lesen. „Wie kommen solche Verträge zustande?“ „Warum lässt sich die Stadt Köln auf so etwas ein?“

Die Stadt Köln stand laut Sozialdezernent Harald Rau „enorm unter Druck“

Die Zahlen wurden von Sozialdezernent Harald Rau (parteilos) und dem Leiter des Kölner Wohnungsamtes, Josef Ludwigs (CDU) jedoch auf Anfrage von FOCUS Online nicht abgestritten, sie merkten jedoch an: „Sie können die Zahlen in einem Hotel nicht auf Quadratmeterpreise runter rechnen. Das machen Sie auch nicht, wenn Sie ein Hotel buchen.“

Da es sich um ein Messehotel handelte, das die Stadt nach eigenen Angaben auswählen musste, da es freie Wohnungen nicht gab, kamen diese horrenden Summen zustande.

„Hotels waren eine Kompromiss- und Übergangslösung“, so Sozialdezernent Harald Rau. Mit 40 Hotels habe die Stadt derzeit Vereinbarungen geschlossen, wo 2217 der insgesamt 9549 Flüchtlinge bereits leben. 2016 waren es noch 13.842. Die Gesamtkosten bezogen sich 2016 allein für das Wohnen auf 104 Millionen Euro.

„Keine Profitgier“ bei den Verantwortlichen

Von angeblichen „Millionengeschäften“ und „Profitgier“ will der Verwalter, der namentlich nicht erwähnt werden möchte, nicht angetrieben gewesen sein: „Die Stadt Köln fragte uns, ob wir unser Messehotel für eine gewisse Zeit für Flüchtlinge zur Verfügung stellen könnten.“ Ausschlaggebend für die Wahl der Unterkunft seien damals die Nähe zu Kindergärten und Schule gewesen.

„Wir haben nie den Höchstpreis gefordert. Wir waren in unseren Preisen moderat. Im nächsten Jahr läuft der Vertrag aus. Wir werden ihn nicht verlängern.“

Dazu meint Sozialdezernent Rau: „Das ist alles ein Wahnsinn, 6800 Euro im Monat für eine 52-Quadratmeter-Wohnung ist ein exorbitanter Preis. Ich verstehe die öffentliche Empörung.“

Jedoch verteidigte er die Herangehensweise, es fehlten ‚Alternativen‘: „Hätten wir sie gehabt und nicht in Anspruch genommen, hätten wir Steuergelder verschwendet. Das haben wir jedoch nicht getan“. Dies sei auch das Ergebnis eines Berichtes, den er der Aufsichtsbehörde Ende voriger Woche vorlag. (rm)



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