Jens Spahn
„Aus heutiger Sicht sind keine weiteren Beschränkungen nötig“
Gesundheitsminister Spahn schließt weitere Corona-Einschränkungen im Herbst und Winter aus. Der Grund: die deutsche Impfkampagne war erfolgreicher als bisher gedacht.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).
Foto: ODD ANDERSEN/POOL/AFP via Getty Images
Die Impfquote in Deutschland ist höher als bislang angenommen – jetzt hält Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) die Corona-Regeln teilweise für verzichtbar. Deutschland könne nunmehr mit den 3G-Regeln (geimpft, genesen, oder getestet) für Innenräume sowie den Schutzmasken in Bus und Bahn gut durch Herbst und Winter kommen, sagte Spahn am Donnerstag in Berlin.
„Die deutsche Impfkampagne ist noch erfolgreicher als bisher gedacht. Das Robert-Koch-Institut geht davon aus, dass bis zu fünf Prozent Bürgerinnen und Bürger mehr geimpft sind, als bisher in den Meldedaten sich ablesen lässt. Das gibt uns zusätzliche Sicherheit für Herbst und Winter. Es gibt vor allem zusätzliche Sicherheit dafür, dass wir draußen auf die Regeln, auf Schutzmasken verzichten können. Und dass wir mit 3G geimpft, genesen, getestet im Innenraum und mit medizinischen Schutzmasken in Bus und Bahn tatsächlich als Maßnahmen für Herbst und Winter auch gut durch diese Zeit kommen können. Aus heutiger Sicht sind bei dieser Impfquote keine weiteren Beschränkungen notwendig,“ so der Gesundheitsminister.
Es sei „in der Erwachsenenbevölkerung von einem Anteil mindestens einmal Geimpfter von bis zu 84 Prozent und einem Anteil vollständig Geimpfter von bis zu 80 Prozent auszugehen“, heißt es in der Auswertung des neuen Impfquoten-Monitorings (COVIMO).
Die Diskrepanz zwischen den gemeldeten Impfungen und den jetzigen Erkenntnissen des RKI ergibt sich offenbar daraus, dass Impfungen nicht gemeldet worden sind. Das sei insbesondere bei den Betriebsärzten ein Thema, betonte der Minister. Auch bei den Einsätzen der mobilen Impfteams etwa in Altenheimen könne es zu Lücken bei den Meldungen gekommen sein.
„Das kann bei einer so großen Kampagne immer mal wieder vorkommen.“ Deshalb sei das RKI gebeten worden, das zu überprüfen. „Das ist ein echter Unterschied, das wollen wir jetzt auch einbeziehen in unsere weiteren Überlegungen.“
Spahn sieht mit der Entwicklung den Kurs von Bund und Ländern bestätigt, mit Vorsicht schrittweise zu mehr Freiheit und Normalität zu kommen. Er mahnte aber zugleich, die „eigentliche Anstrengung“ stehe noch bevor, wenn die Menschen in der kalten Jahreszeit wieder mehr drinnen sein würden.
Zudem sei die Quote der Ungeimpften noch immer so groß, „dass eine Belastung des Gesundheitswesens entstehen kann“. Spahn machte aber Hoffnung auf Entspannung im neuen Jahr. „Aus heutiger Sicht, wenn keine neue Variante entsteht, werden wir spätestens im Frühjahr aus dem Winter heraus zu Freiheit und Normalität zurückkehren können.“ (afp/reuters/dl)
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.