Spahn-Plan: Krankenkassen sollen umstrittene Gentests an Embryonen bezahlen

Die gesetzlichen Krankenkassen sollen künftig die ethisch umstrittene Präimplantationsdiagnostik bei Paaren bezahlen. So will es Gesundheitsminister Spahn.
Titelbild
Labortest.Foto: iStock
Epoch Times15. Januar 2019

Die gesetzlichen Krankenkassen sollen nach dem Willen von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) künftig die ethisch umstrittene Präimplantationsdiagnostik (PID) bei Paaren bezahlen, die trotz der Vorbelastung durch schwere Erbkrankheiten ein Kind bekommen wollen.

Das geht aus einem Änderungsantrag zum Terminservice-Gesetz hervor, über welches das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Dienstagausgaben) berichtet. Darin heißt es, mit der Kostenübernahme werde im Leistungsrecht der Kassen der Beschluss des Bundestags aus dem Jahr 2011 nachvollzogen, die PID in eng begrenzten Ausnahmefällen zu erlauben.

Eine Bezahlung durch die Kassen bedeutet für die betroffenen Paare eine enorme Entlastung, da die PID bis zu 20.000 Euro kostet.

Bei der Präimplantationsdiagnostik werden außerhalb des Körpers erzeugte Embryonen vor ihrer Implantation in die Gebärmutter auf genetische Defekte untersucht.

Nach jahrelangen Debatten hatte der Bundestag 2011 die PID Paaren erlaubt, bei denen beide Partner eine Veranlagung für eine schwerwiegende Erbkrankheit in sich tragen oder das Risiko einer Tot- oder Fehlgeburt sehr hoch ist. Spahn selbst hatte damals im Bundestag gegen eine Liberalisierung gestimmt.

Kritiker argumentieren, die PID führe zur Diskriminierung Behinderter und ebne den Weg zur Erschaffung von „Designer-Babys“. Voraussetzung für eine Kostenübernahme durch die Kassen ist laut Änderungsantrag, dass Paare, die die PID einschließlich der künstlichen Befruchtung nutzen wollen, miteinander verheiratet sind.

Zudem dürfen nur Ei- und Samenzellen der Ehegatten verwendet werden. Geplant ist, dass insgesamt drei Versuche zur Implantation der untersuchten Embryonen in die Gebärmutter bezahlt werden. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion