Spahn will mit Organisationen über freiwilliges Dienstjahr diskutieren

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will das Pro und Contra eines verpflichtenden Dienstjahres mit den Sozialverbänden erörtern. Der Paritätische Gesamtverband ist gegen eine solche Dienstpflicht.
Titelbild
Jens Spahn.Foto: Michele Tantussi/Getty Images
Epoch Times25. September 2018

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will das Pro und Contra eines verpflichtenden Dienstjahres mit den Sozialverbänden erörtern. Anlässlich seines für Dienstag geplanten Gesprächs mit verschiedenen Organisationen sagte Spahn dem Sender NDR Info, es stelle sich die Frage sei, ob ein solches Modell den Zusammenhalt in der Gesellschaft stärken könne. „Kann es nicht gut tun – ob in Gesundheit, Pflege, Jugendhilfe oder bei der Freiwilligen Feuerwehr -, wenn junge Menschen verpflichtend einen Dienst tun?“

Der Paritätische Gesamtverband wandte sich gegen ein verpflichtendes Dienstjahr. „Wir müssten jedes Jahr um die 700.000 junge Frauen und Männer in irgendeiner Form beschäftigen“, sagte Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ vom Dienstag.

Zudem wäre nach den Worten von Schneider eine neue Verwaltung erforderlich. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an die Kreiswehrersatzämter, bei denen sich bis zur Aufhebung der Wehrpflicht junge Männer melden mussten. Und schließlich müsste auch ein Sanktionsapparat aufgebaut werden: „Wenn früher die jungen Männer nicht in die Kasernen gekommen sind, dann kamen die Feldjäger und holten sie ab“, sagte Schneider mit Blick auf die frühere Wehrpflicht.

„Bei Totalverweigerern, die auch den Zivildienst ablehnten, gab es harte Sanktionen bis hin zu Gefängnisstrafen“, gab Schneider zu bedenken. Auch solche Fragen müssten bis zum Ende mitgedacht werden.

Die Idee eines verpflichtenden Dienstjahres war im Zuge von Forderungen nach einer Wiedereinführung der Wehrpflicht aufgekommen. Demnach könnten junge Menschen ihren Dienst auch in sozialen, ökologischen oder kulturellen Einrichtungen ableisten. (afp)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion