Kopplung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung? Die SPD ist dagegen

SPD: "Eine Erhöhung des Renteneintrittsalters steht überhaupt nicht zur Diskussion", erklärte Lambrecht. Die Union will vorschlagen, das Rentenalter an die steigende Lebenserwartung zu koppeln.
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Ein Senior sitzt in Berlin an einem Computer. Das Renteneintrittsalter rückt weiter nach hinten.Foto: Tim Brakemeier/dpa
Epoch Times5. November 2016

Wenige Tage vor einem Spitzentreffen der großen Koalition zur Rente zeichnet sich zwischen SPD und Union ein weiterer Konflikt ab. SPD-Parlamentsgeschäftsführerin Christine Lambrecht sprach sich am Samstag gegen Pläne aus, das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung zu koppeln. „Eine Erhöhung des Renteneintrittsalters steht überhaupt nicht zur Diskussion“, erklärte Lambrecht.

Die Union will einem Bericht des „Spiegels“ zufolge bei dem Koalitionstreffen am Dienstagabend im Kanzleramt der SPD vorschlagen, das Rentenalter künftig an die steigende Lebenserwartung zu koppeln.

Die Initiative habe Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) bei einer Vorbesprechung der Unionsspitze gemacht. Damit würde das Sicherungsniveau weniger stark sinken als bisher erwartet.

Automatische Erhöhungen, wenn die Lebenserwartung steigt?

Denkbar sei dem Bericht zufolge etwa, dass sich die Altersgrenze mit jedem gewonnenen Jahr Lebenserwartung automatisch um ein halbes Jahr erhöhe. Auch der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer äußerte demnach grundsätzlich Sympathie für die Idee.

„Wir wollen keine starren Regelungen, dass Arbeitnehmer bis 70 Jahre arbeiten müssen“, erklärte Lambrecht. „Die SPD will, dass Menschen gesund und körperlich fit das Renteneintrittsalter erreichen. Wir wollen gute Arbeitsbedingungen für ältere Beschäftigte und flexible Übergänge in die Rente ermöglichen.“

Die Altersgrenze von heute 65 Jahren und fünf Monaten wird bis 2029 auf 67 Jahre steigen. Zentraler Streitpunkt bei den Verhandlungen von Union und SPD ist das gesetzliche Sicherungsniveau, das derzeit bei knapp 48 Prozent des durchschnittlichen Nettolohnes liegt und in Zukunft weiter sinken wird. (AFP)



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