SPD-Hoffnung Gesine Schwan plädiert für zukünftige Zusammenarbeit mit Grünen und Linken

Eine solche Koalition könne für eine "sehr viel solidarischere und effektivere Europapolitik" und eine "sehr viel kompetentere Wirtschafts- und Finanzpolitik stehen".
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Gesine Schwan kritisiert Merkels Unwillen zur Kommunikation.Foto: Andreas Rentz/Getty Images
Epoch Times11. Juli 2019

Die mögliche Kandidatin für den SPD-Vorsitz, Gesine Schwan, spricht sich perspektivisch für eine Regierungszusammenarbeit mit Grünen und Linkspartei im Bund aus. Eine solche Koalition könne für eine „sehr viel solidarischere und effektivere Europapolitik“ und eine „sehr viel kompetentere Wirtschafts- und Finanzpolitik stehen“ sagte die Politikwissenschaftlerin der in Berlin erscheinenden Tageszeitung „Neues Deutschland“ (Freitagausgabe).

Über ihre Kandidatur würden derzeit konkrete Gespräche geführt, sagte Schwan weiter. Gemeinsam mit dem Juso-Vorsitzenden Kevin Kühnert anzutreten, sei jedoch „keine Option“. „Und ich halte es auch nicht für sinnvoll“, sagte Schwan. Sie hatte zunächst selbst eine Doppelkandidatur mit Kühnert ins Gespräch gebracht.

Schwan: „Keine Änderung meines notorischen Antikommunismus“

Mit Grünen und Linkspartei inhaltlich überein zu kommen, „halte ich für nicht sehr schwer“, sagte Gesine Schwan. „Bei der Linken habe ich das Gefühl, dass die im Moment sehr auf der Suche und jedenfalls kein Stein des Anstoßes ist.“ An ihrem eigenen „notorischen Antikommunismus“ habe sich aber nichts geändert, sagte Schwan weiter.

Als Vorteil betrachtet es die 76-jährige Schwan, nicht zu den „typischen Führungspersonen“ der SPD zu gehören. Über die große Koalition werde sie als Vorsitzende deshalb ein „ruhiges Urteil ohne eigene Interessen“ fällen können, wenn am Ende des Jahres Bilanz gezogen wird.

Die SPD sucht nach dem Rücktritt von Andrea Nahles eine neue Spitze, im Gespräch ist dafür ein Duo. Interessenten können ihre Kandidatur noch bis zum 1. September anmelden. Anschließend stimmen die Mitglieder ab. Die formale Entscheidung über den künftigen Vorsitz und auch über die Installierung einer Doppelspitze fällt ein Parteitag im Dezember. (afp)



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