SPD und Grüne kritisieren Erdogan: „Yücel ist eine Geisel für seine absurden Machtspiele“

Der türkische Präsident Erdogan schließt die Auslieferung des Journalisten Deniz Yücel nach Deutschland aus. "Für Erdogan ist Deniz Yücel lediglich eine Geisel für seine absurden Machtspiele", sagte Özdemir (Grüne).
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Die gegen Yücel verhängte Untersuchungshaft hat bei Regierung, Parteien und Journalistenverbänden Unverständnis und Empörung ausgelöst.Foto: Kay Nietfeld/dpa
Epoch Times14. April 2017

Die Äußerungen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan, wonach er eine Auslieferung des deutsch-türkischen Journalisten Deniz Yücel an die Bundesrepublik ausschließe, sind bei Politikern der SPD und der Grünen auf scharfe Kritik gestoßen.

„Die Aussagen von Präsident Erdogan zeigen, dass er Deniz Yücel als politische Geisel betrachtet“, sagte der außenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Niels Annen, der „Rheinischen Post“. Erdogans Einlassungen seien auch deshalb erschreckend, weil sie bestätigten, dass es in der heutigen Türkei keine Rechtsstaatlichkeit mehr gebe, sagte der SPD-Politiker.

„Es ist zu befürchten, dass der Schlüssel zur Freilassung von Herrn Yücel nicht mehr in den Händen der türkischen Justiz, sondern allein bei Erdogan liegt.“ Für Yücel seien das keine guten Nachrichten, sagte Annen.

Auch Grünen-Parteichef Cem Özdemir sprach von Geiselhaft. „Für Erdogan ist Deniz Yücel lediglich eine Geisel für seine absurden Machtspiele“, sagte Özdemir der Zeitung. „Seine abstrus begründete Weigerung, Deniz Yücel nach Deutschland auszuliefern, beweist einmal mehr, wie fatal ein `Ja` beim Referendum für die Türkei wäre“, sagte Özdemir. (dts)

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