SPD-Vorschlag gegen Stress: Haushaltstage wie zu DDR-Zeiten

"Wie wäre es, den sogenannten Haushaltstag aus der DDR wieder einzuführen?", meint der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider.
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Carsten Schneider.Foto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times3. Oktober 2019

Der parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider, schlägt drei zusätzliche freie Tage im Jahr für alltägliche Arbeiten und Erledigungen vor. „Wie wäre es, den sogenannten Haushaltstag aus der DDR wieder einzuführen?“, schreibt Schneider in einem Gastbeitrag für das Nachrichtenportal T-Online. Den Angestellten sei ein Kontingent an Tagen zur Verfügung gestanden, „an denen sie sich um familiäre oder bürokratische Angelegenheiten kümmern konnten, ohne Verdienstausfall und ohne dafür Urlaub nehmen zu müssen“, schreibt der SPD-Politiker weiter.

Überstunden, ständige Erreichbarkeit und das Verschwimmen von Arbeit und Privatleben sorgten heute bei immer mehr Menschen für Stress. Viele Menschen hätten das Gefühl, den Beruf und private Verpflichtungen kaum noch vereinbaren zu können, so der SPD-Fraktionsgeschäftsführer.

„Für Alltagsangelegenheiten wie Behördengänge, aufwändige Einkäufe oder Handwerkertermine müssen viele Urlaub nehmen“, schreibt Schneider. Dabei sollten Wochenenden und Urlaub zur Erholung dienen.

„Das anstrengende Berufsleben potenziert also die Hektik, indem die Dinge des Alltags nur unter großem Aufwand und zulasten von Regeneration erledigt werden können“, so der SPD-Politiker weiter. In einer derart gestressten Gesellschaft fehle es an Zeit und Muße für Familie, Freunde, Gemeinschaft: „Umso größer wird die Sehnsucht nach einer vermeintlich schöneren Vergangenheit“, schreibt Schneider. Nötig sei deshalb eine Politik der Anerkennung, die den Alltagsstress mindere.

„Schon drei Haushaltstage im Jahr könnte für viele eine große Entlastung bedeuten. Die Zahl der Urlaubstage dürfte natürlich nicht gleichzeitig sinken“, so der SPD-Fraktionsgeschäftsführer weiter.

Zudem fehle es in Deutschland oft an Räumen, um sich zu begegnen und Gemeinschaft zu leben. Auch das müsse Politik ändern. „Der Bund könnte ein Programm für Nachbarschaftshäuser auflegen. Damit die Menschen mehr Zeit miteinander verbringen und nicht vereinsamen. Das ist die Voraussetzung für eine solidarische Gesellschaft“, schreibt Schneider in dem Gastbeitrag für das Nachrichtenportal T-Online. (dts)



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