„Spiegel“: Bundeswehr fehlen Hubschrauberpiloten für Einsätze

Der Pilotenmangel ist dem "Spiegel"-Bericht zufolge eine Spätfolge des Afghanistaneinsatzes. So habe die Bundeswehr im Jahr 2012 vier der neu eingeführten Kampfhubschrauber an den Hindukusch verlegen müssen, obwohl das Pilotentraining gerade erst angelaufen war.
Titelbild
Bundeswehrhelikopter in Mali.Foto: Alexander Koerner/Getty Images
Epoch Times10. Juni 2017

Die Probleme der Bundeswehr mit dem Kampfhubschrauber „Tiger“ sind offenbar größer als bisher bekannt: Einem „Spiegel“-Bericht zufolge verfügen derzeit nur 18 Piloten über die Voraussetzungen, die für Flüge in Einsatzgebieten erforderlich sind. Das reiche gerade aus, um den „Tiger“ ein Jahr lang in Mali einsetzen zu können.

Der „Expertiseverlust“ sei nicht nur bei jungen, sondern „mittlerweile bei allen“ Piloten deutlich sichtbar, schreibt das Nachrichtenmagazin unter Berufung auf einen internen Bericht des Kommandos Heer. „Dies wird zunehmend zu einem flugsicherheitsrelevanten Thema.“ Die kleine Gruppe dieser 18 Piloten werde „für alle Übungs-/Schießvorhaben sowie Einsätze und einsatzgleiche Verpflichtungen herangezogen“. Das habe „keine dauerhafte Erfolgsaussicht“, weil diese Gruppe der hohen zeitlichen Belastung „nicht mehr standhalten wird“.

Der Pilotenmangel ist dem „Spiegel“-Bericht zufolge eine Spätfolge des Afghanistaneinsatzes. So habe die Bundeswehr im Jahr 2012 vier der neu eingeführten Kampfhubschrauber an den Hindukusch verlegen müssen, obwohl das Pilotentraining gerade erst angelaufen war. In den Jahren 2013 und 2014 habe deshalb so gut wie keine Ausbildung stattgefunden, weil alle Fluglehrer im Einsatz gewesen seien. Bis heute sind demnach von den 123 Pilotenstellen für den „Tiger“ nur 62 besetzt, von denen 18 die Vorgaben für Einsätze („mission readiness“) erfüllen. (afp)



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