Stadtwerken drohen bundesweit finanzielle Probleme

Die Finanzen der Stadtwerke in Deutschland werden sich verschlechtern, stellt eine Analyse fest. So wird sich die Rendite verringern und der Verschuldungsgrad von 53,3 auf 61 Prozent erhöhen.
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MüllabfuhrFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times3. Juli 2017

Den Stadtwerken in Deutschland drohen Zeiten mit deutlichen Einschnitten. Für zwei Drittel der kommunalen Versorger in Deutschland würden sich die finanziellen Kennzahlen bis 2020 „erheblich verschlechtern“, heißt es in einer Analyse von Euler Hermes Rating, über die das „Handelsblatt“ berichtet. Euler Hermes Rating ist eine unabhängige und eigenständige europäische Ratingagentur.

Sie gehört zu Euler Hermes, dem Weltmarktführer für Kreditversicherungen. „Zur Erschließung neuer Erlösquellen und Technologien müssen die Stadtwerke ihre Organisationsstrukturen grundlegend verändern und die Kapitalmarktfähigkeit ihrer Geschäftsmodelle erhöhen“, sagte Karl Holger Möller, verantwortlich für die Bewertung kommunaler Unternehmen bei Euler Hermes Rating, dem „Handelsblatt“.

Der Analyse zufolge wird sich die durchschnittliche Marge auf das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 10,8 Prozent im vergangenen Jahr auf 8,4 Prozent im Jahr 2019 verschlechtern.

Die Rendite auf das eingesetzte Kapital (Roce) wird sich im selben Zeitraum von 8,2 auf 2,5 Prozent verringern. Im Gegenzug wird sich der Verschuldungsgrad von 53,3 Prozent auf 61 Prozent erhöhen, während das Eigenkapital branchenweit zusammenschmilzt. Entsprechend dürfte sich die Kreditwürdigkeit der Kommunalversorger deutlich verschlechtern.

Der Verschuldungsgrad wird sich erhöhen

„Hier ist es für einige Stadtwerke bereits fünf nach zwölf“, warnte er. Insbesondere der steigende Wettbewerbsdruck und der zunehmende Kapitalbedarf stellt die Kommunalversorger vor enorme Probleme.

„Wir sehen eine Welle der Konsolidierung auf die Stadtwerke in Deutschland zurollen“, sagte Möller. Einige der 900 Kommunalversorger werden umdenken müssen: „Sowohl Zusammenschlüsse als auch Kooperationen können zum Ziel führen. Es gibt da keinen Königsweg“, sagte Ralf Garrn, Geschäftsführer von Euler Hermes Rating.

Auch Kooperationen mit branchenfremden Partnern sind denkbar. „Es kann für viele Stadtwerke erfolgversprechend sein, sich hochinnovative Partner zu suchen“, sagt Möller.

Damit seien nicht nur die US-Internetkonzerne gemeint, sondern auch Unternehmen aus Deutschland und anderen europäischen Ländern. „Darunter können auch Start-ups sein.“ (dts)



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