Steinmeier kritisiert Moskaus Statement über 13-jährige Berlinerin

Der Fall Lisa wird nun zum Schlagabtausch zwischen Berlin und Moskau benutzt. "Die Bundesregierung hat Russland davor gewarnt, mit Berichten über die angebliche Vergewaltigung einer Russlanddeutschen in Berlin Unfrieden zu stiften", schreibt die DPA über Steinmeiers Reaktion auf Lawrows gestrige Vertuschungs-Vorwürfe.
Titelbild
Warnt Moskau davor, mit Berichten über die "angebliche Vergewaltigung" einer Russlanddeutschen Unfrieden zu stiften: Außenminister Frank-Walter Steinmeier.Foto: Britta Pedersen/Archiv/dpa
Epoch Times27. Januar 2016

Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) sagte in Berlin, es gebe keinen Grund und keine Rechtfertigung, den Fall dieses 13-jährigen Mädchens für „politische Propaganda“ zu nutzen, um damit die ohnehin schwierige Migrationsdebatte in Deutschland anzuheizen. Er könne den Behörden in Moskau nur raten, sich auf den Stand der Ermittlungen in diesem Fall zu beziehen und nicht auf spekulative Medienberichte. Der Fall Lisa war am Mittwoch auch Thema eines Gesprächs zwischen einem Vertreter des Auswärtigen Amtes und dem russischen Botschafter. 

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte am Dienstag gesagt, die Nachricht über das Verschwinden von „unserer Lisa“ sei lange verheimlicht worden. Er sagte: „Ich hoffe, dass diese Migrationsprobleme nicht zum Versuch führen, die Wirklichkeit aus irgendwelchen innenpolitischen Gründen politisch korrekt zu übermalen.“

Sein vollständiges Statement als Video unter

Lawrow: 13-jährige war "ganz klar nicht freiwillig 30 Stunden verschwunden"

Was war passiert?

Die Schülerin war am 11. Januar als vermisst gemeldet worden. Nach 30 Stunden tauchte sie wieder auf. Laut Anwalt ihrer Familie haben Körperverletzungen und sexueller Missbrauch an ihr stattgefunden, die ärztlich bescheinigt wurden. Angesichts dieser schweren Straftat empörte die Polizei die Öffentlichkeit mit ihrer juristisch spitzfindigen Aussage, es habe "weder eine Entführung, noch eine Vergewaltigung" gegeben. Medien stellten daraufhin das Opfer und dessen Familie als Lügner dar, noch dazu, weil die Familie eine NPD-Kundgebung genutzt hatte, um auf den Fall aufmerksam zu machen und das Verhalten der Polizei zu kritisieren.

Das Gerücht, Flüchtlinge hätten die Tat begangen, entstand durch Informationsmangel und aufgeheizte Stimmung in der Socialmedia.

Die Staatsanwaltschaft geht mittlerweile dem Verdacht nach, dass es vor dem Verschwinden des Mädchens "einvernehmliche" sexuelle Kontakte zwischen der 13-jährigen und zwei jungen Männern türkischer Herkunft gab. Aufgrund ihres Alters wäre auch dies strafbar. (dpa / rf)

Mehr dazu unter:

Berlin: 13-Jährige 30 Stunden lang entführt und vergewaltigt



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