Steinmeier: Stasi-Akten sollen weiter zugänglich bleiben

30 Jahre nach der Erstürmung der Ost-Berliner Stasi-Zentrale hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier dazu aufgerufen, die Akten des früheren DDR-Geheimdienes auch künftig zugänglich zu machen.
Titelbild
Ein Blick ins Archiv der Stasi-Akten in Berlin, 2003Foto: MICHAEL KAPPELER/AFP/Getty Images
Epoch Times15. Januar 2020

30 Jahre nach der Erstürmung der Ost-Berliner Stasi-Zentrale hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Notwendigkeit betont, die Akten des früheren DDR-Geheimdienstes auch künftig zugänglich zu machen.

„Wir leben in einer Zeit, in der das Autoritäre neue Verführungskraft gewinnt und die liberale Demokratie angefochten wird“, sagte Steinmeier anlässlich seines Besuchs der Akten-Behörde am Mittwoch in Berlin. „Umso wichtiger ist es, Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen, und das können wir nur, wenn wir wissen, was geschehen ist und warum.“

Erbe für nachfolgende Generationen

Das Wissen über die DDR-Staatssicherheit müsse an die nächsten Generationen weitergegeben werden, betonte der Bundespräsident laut Redetext. „Deshalb ist es so wichtig, dass die Stasi-Akten, dass dieses Wissen erhalten bleibt – und zugänglich bleibt.“

Die Akten des früheren Geheimdienstes sollen nach dem Willen des Bundestags im kommenden Jahr von der Behörde des Bundesbeauftragten Roland Jahn ins Bundesarchiv überführt werden. Sie sollen dort weiter zugänglich bleiben, Kritik an der Überführung gibt es trotzdem.

Steinmeier würdigte den Mut jener, die am 15. Januar 1990 an der Erstürmung der früheren Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg beteiligt waren.

„Die friedlichen Revolutionäre, die Bürgerinnen und Bürger der DDR, haben bei der Erstürmung und Besetzung der Stasi-Zentrale am 15. Januar 1990 noch einmal Geschichte, Demokratiegeschichte geschrieben“, sagte der Bundespräsident.

Dies sei in einer „Zeit des Chaos“ geschehen, „in der die Macht der Staatssicherheit noch bewaffnet war und in der niemand wusste, wie die Anhänger des untergehenden Regimes reagieren würden“.

Demonstranten verhinderten 1990 die Aktenvernichtung

Erboste Demonstranten waren am 15. Januar 1990 in das damalige Hauptquartier des DDR-Geheimdienstes eingedrungen, um die drohende Aktenvernichtung zu verhindern. Die Vorgänge waren ein wichtiges Signal für die Bildung der Stasi-Unterlagen-Behörde, die bis heute Auskünfte über das frühere Ministerium für Staatssicherheit erteilt.

„Wir arbeiten an der dauerhaften Sicherung dieses Erbes, nicht zuletzt durch die neue Mitverantwortung des Bundesarchivs für den Aktenbestand“, erklärte Kultur-Staatsministerin Monika Grütters (CDU). Die Menschen müssten „weiterhin Einsicht in ihre Akten bekommen und im Privaten auch diese sehr persönliche Aufarbeitung des SED-Unrechts leisten können“.

Der Stasi-Aktenbeauftragte Roland Jahn sagte den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland: „Die Besetzung ist ein sichtbarer Ausdruck der Friedlichen Revolution, und die Stasi-Akten sind die Trophäe, die wir bis heute hoch halten.“

Er verteidigte zugleich die geplante Überführung der Akten ins Bundesarchiv. Dies stehe nicht im Widerspruch zu dem Anliegen der Besetzer von damals. „Dass das Stasi-Unterlagenarchiv nun Teil des Bundesarchivs wird, sichert die Zukunft der Akten.“ Dadurch werde zum Beispiel die Digitalisierung voran gebracht. (afp)



Unsere Buchempfehlung

Alle Völker der Welt kennen den Teufel aus ihren Geschichten und Legenden, Traditionen und Religionen. Auch in der modernen Zeit führt er – verborgen oder offen – auf jedem erdenklichen Gebiet seinen Kampf gegen die Menschheit: Religion, Familie, Politik, Wirtschaft, Finanzen, Militär, Bildung, Kunst, Kultur, Medien, Unterhaltung, soziale Angelegenheiten und internationale Beziehungen.

Er verdirbt die Jugend und formt sich eine neue, noch leichter beeinflussbare Generation. Er fördert Massenbewegungen, Aufstände und Revolutionen, destabilisiert Länder und führt sie in Krisen. Er heftet sich - einer zehrenden Krankheit gleich - an die staatlichen Organe und die Gesellschaft und verschwendet ihre Ressourcen für seine Zwecke.

In ihrer Verzweiflung greifen die Menschen dann zum erstbesten „Retter“, der im Mantel bestimmter Ideologien erscheint, wie Kommunismus und Sozialismus, Liberalismus und Feminismus, bis hin zur Globalisierungsbewegung. Grenzenloses Glück und Freiheit für alle werden versprochen. Der Köder ist allzu verlockend. Doch der Weg führt in die Dunkelheit und die Falle ist bereits aufgestellt. Hier mehr zum Buch.

Jetzt bestellen - Das dreibändige Buch ist sofort erhältlich zum Sonderpreis von 50,50 Euro im Epoch Times Online Shop

Das dreibändige Buch „Wie der Teufel die Welt beherrscht“ untersucht auf insgesamt 1008 Seiten historische Trends und die Entwicklung von Jahrhunderten aus einer neuen Perspektive. Es analysiert, wie der Teufel unsere Welt in verschiedenen Masken und mit raffinierten Mitteln besetzt und manipuliert hat.

Gebundenes Buch: Alle 3 Bände für 50,50 Euro (kostenloser Versand innerhalb Deutschlands); Hörbuch und E-Book: 43,- Euro.

Weitere Bestellmöglichkeiten: Bei Amazon oder direkt beim Verlag der Epoch Times – Tel.: +49 (0)30 26395312, E-Mail: [email protected]

Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion