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Steinmeier: Über Corona-Krise Klimaschutz nicht vergessen – Deutsche Umweltpreise verliehen

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mahnt, neben der Corona-Pandemie langfristige Zukunftsaufgaben wie den Klimaschutz nicht aus dem Auge zu verlieren.

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Junge Männer während einer Flashmob-Aktion für den Klimaschutz in München.

Foto: Sven Hoppe/Archiv/dpa

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Lesedauer: 3 Min.

Langfristige Zukunftsaufgaben sollten über der Corona-Krise nicht aus dem Auge verloren werden. Die Bekämpfung der Pandemie brauche zwar derzeit unsere volle Aufmerksamkeit, sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am Sonntag in einer Rede zur Verleihung des Deutschen Umweltpreises. „Aber Corona wird uns die Zukunft nicht nehmen.“ Man dürfe deswegen „andere große Menschheitsaufgaben“, den Schutz von Ressourcen und Klima, nicht vergessen.
Die Preisverleihung findet in diesem Jahr wegen der Pandemie größtenteils digital statt. Der Bundespräsident ist zudem noch bis zum 29. Oktober in Quarantäne, weil einer seiner Personenschützer sich infiziert hat. Die Rede wurde darum als Video aufgezeichnet.

Corona dürfte kein Argument für Pause im Klimaschutz sein

Der Klimawandel mache keine Pause, sagte Steinmeier in der Videobotschaft, auch nicht in der Pandemie. Corona dürfe hier kein Argument für Zurückhaltung oder Lethargie sein. Die Pandemie habe gezeigt, dass der Staat in einer Krise handeln könne, so Steinmeier.
Es komme aber auch auf den Einzelnen an. „Trauen wir uns zu, dass der Staat handelt – entschlossen handelt; dass die Wirtschaft handelt – entschlossen handelt“, sagte Steinmeier. Und dass „jede und jeder in unserem Land auch bereit ist, selbst zu handeln“ und Verantwortung zu übernehmen.
Er sprach sich zudem dafür aus, wachsam zu sein, wo „alte Spaltungen sich vertiefen, wo neue Gräben sich auftun, wo es Gewinner und Verlierer gibt“. Man müsse verhindern, dass Menschen sich abwendeten. Für niemanden sei Klimaschutz unwichtig, aber nicht für jeden habe er immer oberste Priorität.

Umweltpreise gehen an Edenhofer und die Geschwister Trappmann

Mit dem deutschen Umweltpreis wurde am Sonntag in Hannover der Klimaschutz-Berater von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Ottmar Edenhofer, ausgezeichnet. Er ist Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und erhält ihn unter anderem für seinen Vorschlag einer CO2-Bepreisung.
Klima-Ökonom Ottmar Edenhofer hielt 2017 die Debatte über einen Kohleausstieg für überflüssig. Wenn es einen Mindestpreis für CO2 gäbe, bräuchten sich Grüne, Union und FDP „nicht mehr über einen Kohleausstieg zu streiten, der Markt würde die Aufgabe kosteneffizient erledigen“, so Edenhöfer. Auf die Frage, ob man sich nicht auf ein bestimmtes Datum für den Kohleausstieg verständigen und wie von den Grünen gefordert besondere klimaschädliche Kohlekraftwerke sofort stilllegen müsse, sagte er: „Nein. Der Ausstieg kommt ganz von allein, wenn andere Technologien im Vergleich zur Kohle preiswerter werden. Es muss allerdings auch bei den Jamaika-Verhandlungen klar sein, dass es ohne einen Kohleausstieg nicht geht – ob nun mit oder ohne festes Datum.“
Weitere Preisträger sind das Geschwisterpaar Annika und Hugo Trappmann. Sie sind Geschäftsführer der Blechwarenfabrik Limburg. Laut der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die den Preis vergibt, handelt es sich um eines der „führenden nachhaltigkeitsorientierten Unternehmen“.
Der Deutsche Umweltpreis ist mit 500.000 Euro dotiert; die Summe wird zwischen Edenhofer und den Geschwistern Trappmann aufgeteilt. Einen mit 10.000 Euro dotierten Ehrenpreis bekommt dieses Jahr der Insektenforscher Martin Sorg. Er koordiniert die Forschungen des Entomologischen Vereins im nordrhein-westfälischen Krefeld. (afp)

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