Steinmeier verspricht umfassende Hilfe nach Unwetterkatastrophe – Zahl der Toten auf 100 gestiegen

Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sieht die Lage noch nicht unter Kontrolle, es könne noch keine Entwarnung gegeben werden. "Das Leid nimmt heute so dramatisch zu".
Epoch Times16. Juli 2021

Nach den Unwettern im Südwesten Deutschlands und anderen Ländern ist die Zahl der Todesopfer auf über 100 angestiegen. Rheinland-Pfalz meldete mindestens 60 Todesopfer, Nordrhein-Westfalen mindestens 43.

Auch in Belgien gibt es mindestens 14 Tote. In Erftstadt-Blessem wurden zahlreiche Gebäude unterspült, mehrere davon stürzten ein.

Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) sieht die Lage noch nicht unter Kontrolle, es könne noch keine Entwarnung gegeben werden. „Das Leid nimmt heute so dramatisch zu“, sagte Dreyer. Es sei „eine nationale Katastrophe“. Die Einschätzung ihrer Landesregierung sei inzwischen, dass die Schäden „so dramatisch“ seien, „dass wir noch lange Zeit mit dem Thema zu tun haben“.

Steinmeier sichert umfassende Hilfe zu

Unterdessen sicherte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den von der Unwetterkatastrophe betroffenen Menschen umfassende Hilfe zu. „In diesen Tagen und Stunden kommt es darauf an, dass wir Solidarität zeigen mit denen, denen die Flut alles genommen hat“, sagte Steinmeier am Freitag in Berlin. Es sei gut, dass Bund und Länder Unterstützung angekündigt hätten. „In der Stunde der Not steht unser Land zusammen.“

Steinmeier mahnte zudem eine langfristige Unterstützung an. Vielleicht würden die Bilder der Flut schon in einigen Tagen nicht mehr die Nachrichten beherrschen. Doch gerade dann seien die Menschen auf fortgesetzte Unterstützung angewiesen, „enttäuschen wir ihre Hoffnung nicht“.

Unwetterschäden in Bad Neuenahr-Ahrweiler (Rheinland-Pfalz). Foto: CHRISTOF STACHE/AFP via Getty Images

Der Bundespräsident sprach angesichts der Toten und der Zerstörungen in den betroffenen Regionen von einer „Tragödie“. „Es macht mich fassungslos“, sagte Steinmeier. Er sprach den Angehörigen der Verstorbenen seine Anteilnahme aus: „Ihr Schicksal trifft mich ins Herz.“ Er kündigte auch an, sich zu „gegebener Zeit“ selbst vor Ort ein Bild von der Katastrophe machen zu wollen.

Eifel: Mehrere Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten

Unter anderem in der Eifel waren mehrere Ortschaften von der Außenwelt abgeschnitten, der Mobilfunk fiel vielerorts aus, unzählige Straßen waren gesperrt. An der Ruhr wurde bei Bochum-Dahlhausen eine Bahnstrecke komplett überflutet.

Mit der aktuellen Opferzahl handelt es sich jetzt schon um eine der schlimmsten Unwetterkatastrophen der Nachkriegszeit in Deutschland.

Bei der Sturmflut an der deutschen Nordseeküste im Jahr 1962 gab es 340 Tote, beim Hochwasser an Elbe und Donau im Jahr 2002 kamen 45 Menschen in Deutschland, Österreich und Tschechien ums Leben. Beim Hochwasser 2013 starben mindestens 25 Personen.

Die Bundesregierung versprach am Freitag erneut, dass ausreichend Hilfe geleistet werde.

Unwetterschäden in Bad Neuenahr-Ahrweiler (Rheinland-Pfalz). Foto: CHRISTOF STACHE/AFP via Getty Images

Jugendlicher im Hochwasser aus Gully gerettet

Bei der Hochwasserkatastrophe ist ein Jugendlicher in Baden-Württemberg nach Feuerwehrangaben in einen offenen Gully gesogen worden. Dies sei auf einer vom Wasser gefluteten Straße in Inzlingen im Kreis Lörrach passiert.

Der Vater des Jungen und ein benachbarter Feuerwehrmann hätten den 17-Jährigen in der lebensgefährlichen Lage festhalten können, sagte Feuerwehrkommandant Thomas Muck. Weitere Einsatzkräfte hätten geholfen, den Teenager zu retten.

Er habe einen Schock erlitten, sei aber nach kurzem Aufenthalt im Krankenhaus wieder von dort entlassen worden. In der Nacht habe die Freiwillige Feuerwehr in Inzlingen 28 Einsätze gehabt, berichtete Muck. (dpa/afp/dts)



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