Steinmeier verurteilt „die Ausgrenzung und Diskriminierung von Menschen mit ausländischen Wurzeln“

Bundespräsident Steinmeier hat "die Ausgrenzung und Diskriminierung von Menschen mit ausländischen Wurzeln" scharf verurteilt.
Titelbild
Frank-Walter Steinmeier und Elke Bündenbender.Foto: Andreas Rentz/Getty Images
Epoch Times22. August 2018

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat angesichts der aktuellen Rassismus-Debatte in Deutschland die „Ausgrenzung und Diskriminierung von Menschen mit ausländischen Wurzeln“ scharf verurteilt.

„Ein permanenter Verdacht gegen Zugewanderte, egal wie lange sie schon in Deutschland leben, ist verletzend nicht nur für den Einzelnen. Er ist beschämend für unser Land“, sagte Steinmeier am Mittwoch. „Rassismus und Diskriminierung verletzen die Würde des Menschen und beschädigen unsere Demokratie.“

Der Bundespräsident sprach im Schloss Bellevue vor Bürgern aus der Nachbarschaft, die er zu einer türkisch-deutschen Kaffeetafel eingeladen hatte. Niemand müsse seine Wurzeln verleugnen, sagte Steinmeier. „Denn Heimat, gefühlte und gelebte, die gibt es auch im Plural“, betonte er laut vorab verbreitetem Redemanuskript.

Steinmeier nahm damit eine Formulierung auf, die er vor der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland bei einem Treffen mit den Nationalspielern Mesut Özil und Ilkay Gündogan gebraucht hatte. Beide waren wegen eines gemeinsamen Fotos mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan massiv kritisiert worden. Özils Rücktritt aus der Nationalmannschaft hatte dann zahlreiche rassistische und diskriminierende Äußerungen ausgelöst.

Steinmeier sagte, immer wieder höre er von Einwandererkindern oder sogar von Einwandererenkeln den Satz: „Obwohl ich hier geboren bin, obwohl ich mich ganz besonders anstrenge, gehöre ich trotzdem nicht dazu.“ Es gebe aber keine „halben oder ganzen, keine Bio- oder Passdeutschen“, keine Bürger erster oder zweiter Klasse.

Viel zu lange sei auch darüber gestritten worden, ob Deutschland ein Einwanderungsland sei. „Tatsache ist: Zuwanderung findet statt, weil wir immer wieder Menschen aufgefordert haben, zu kommen. Das wird auch in Zukunft so sein.“ Deshalb sei es gut, dass dafür jetzt klare Regeln geschaffen würden. (dpa)



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