Stichwahlen in Bayern: Machtwechsel in Nürnberg

Trotz der Corona-Krise findet in vielen bayerischen Kommunen die zweite Runde der Kommunalwahlen statt - allerdings nur per Brief. In mindestens zwei Großstädten geht der Oberbürgermeisterposten wohl an die bisherige Opposition.
Titelbild
Wahlhelfer bei der Auszählung in München - mit Mundschutz.Foto: Sven Hoppe/dpa/dpa
Epoch Times29. März 2020

Die wegen der Corona-Krise beispiellosen Stichwahlen in den bayerischen Kommunen haben in mindestens zwei Großstädten Machtwechsel herbeigeführt. Die SPD verlor in ihrer bisherigen Hochburg Nürnberg den Oberbürgermeisterposten an die CSU.

Quasi im Gegenzug nahm die SPD der CSU den Oberbürgermeister-Posten in Ingolstadt ab. Erstmals in der bayerischen Geschichte konnten sämtliche Wahlberechtigten nur per Brief ihre Stimme abgeben – Wahllokale gab es wegen der Coronavirus-Gefahr keine. Ergebnisse wurden teils noch am Abend, teils erst Montag erwartet.

In Nürnberg gewann der CSU-Bewerber Marcus König mit knapp über 50 Prozent gegen den SPD-Kandidaten Thorsten Brehm, der noch vor Ende der Auszählung seine Niederlage einräumte.

In Ingolstadt kam der SPD-Herausforderer Christian Scharpf auf 59,3 Prozent der Stimmen und gewann damit gegen den Amtsinhaber Christian Lösel (CSU) mit 40,7 Prozent.

München weiter in der Hnd der SPD

In München lag der amtierende Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) nach Auszählung von 454 der 1001 Gebiete deutlich in Front: Reiter kam nach diesem Zwischenergebnis auf gut 71 Prozent, seine Herausforderin von der CSU, Kristina Frank, auf knapp 29 Prozent.

Unter anderem in München und Nürnberg zeichnete sich eine höhere Wahlbeteiligung ab als im ersten Wahlgang zwei Wochen zuvor. In München werde die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl mindestens so hoch sein wie vor zwei Wochen, eher sogar höher, sagte ein Sprecher des Kreisverwaltungsreferats (KVR). Vor zwei Wochen lag sie bei 49 Prozent. Zig Millionen Menschen in Bayern waren aufgerufen, bei rund 750 Stichwahlen bis spätestens 18.00 Uhr ihre Stimme abzugeben – und zwar überall dort, wo im ersten Durchgang am 15. März kein Bewerber sofort mehr als 50 Prozent der Stimmen geholt hatte.

In 16 kreisfreien Städten war vor zwei Wochen offen geblieben, wer dort künftig Oberbürgermeister oder Oberbürgermeisterin sein wird. Zudem waren in 18 Landkreisen die Landratswahlen ohne endgültiges Ergebnis geblieben. (dpa)



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