STIKO empfiehlt vierte Impfung für Ältere und Novavax für Erwachsene

Der neue Corona-Impfstoff Novavax soll ab 21. Februar in Deutschland ausgeliefert werden. Die Ständige Impfkommission gibt jetzt ihre Einschätzung dazu ab. Zudem wird eine zweite Auffrischimpfung in Betracht gezogen.
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Vorbereitete Spitzen mit dem Corona-Impfstoff von Novavax.Foto: Lars Hagberg/The Canadian Press/ZUMA/dpa/Symbolbild/dpa
Epoch Times3. Februar 2022

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Die Ständige Impfkommission (STIKO) sprach sich für die Corona-Impfung mit dem Vakzin des Herstellers Novavax für Menschen ab 18 Jahren aus. Ab 21. Februar soll er in Deutschland verfügbar sein. Außerdem befürwortet sie eine zweite Auffrischimpfung (Booster) für gesundheitlich besonders gefährdete Gruppen. Das teilte das Expertengremium zu zwei Beschlussentwürfen mit.

Es sind jedoch keine finalen STIKO-Empfehlungen. Derzeit läuft noch ein Abstimmungsverfahren mit Fachgesellschaften und Ländern. Änderungen seien also noch möglich.

Proteinimpfstoff mit EU-Notzulassung

Bei dem Präparat Nuvaxovid des US-Herstellers Novavax handelt es sich um einen Proteinimpfstoff mit einem Wirkverstärker. Seit dem 20. Dezember 2021 ist das Vakzin in der EU bedingt zugelassen.

Das Novavax-Vakzin, das in Deutschland ab dem 21. Februar verfügbar sein soll, könne zu ähnlich ausgeprägten Impfreaktionen führen, wie die anderen zugelassenen Vakzine gegen das Coronavirus. Bisher sei jedoch noch nichts über die klinische Wirksamkeit gegen die Omikron-Variante bekannt. Zudem sei die Datenlage zu Nuvaxovid noch begrenzt. Für Schwangere und Stillende werde der Impfstoff aktuell nicht empfohlen.

Zweite Auffrischimpfung für bestimmte Gruppen

Die STIKO sieht für ausgewählte Gruppen eine zweite Auffrischimpfung mit einem mRNA-Impfstoff nach der ersten Auffrischimpfung vor. Zu den ausgewählten Gruppen gehören Menschen ab 70 Jahren, Menschen in Pflegeeinrichtungen, Menschen mit Immunschwäche ab fünf Jahren sowie Beschäftigte in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen.

Bei gesundheitlich gefährdeten Menschen solle diese frühestens drei Monate nach der ersten Auffrischimpfung erfolgen. Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen solle den zweiten Booster frühestens nach sechs Monaten erhalten.

Zur Begründung teilte das Gremium mit, dass aktuelle Daten einen schwindenden Infektionsschutz nach der ersten Auffrischimpfung gegen die Omikron-Variante binnen weniger Monate zeigten. Das sei besonders für Menschen ab 70 und Menschen mit Immunschwäche, die am gefährdetsten für einen schweren Verlauf bei einer Infektion seien, ein Risiko. Der zweite Booster solle den „Schutz verbessern“, so die STIKO. Für Menschen, die nach der ersten Auffrischimpfung eine Corona-Infektion durchgemacht hätten, werde aber kein weiterer Booster empfohlen, hieß es.

Unsichere Datenlage

Inwieweit eine vierte Impfung zu diesem Zeitpunkt überhaupt sinnvoll ist, sei laut dem Virologen Florian Krammer aktuell noch unklar.  Der Professor für Impfstoffkunde an der Icahn School of Medicine am Mount Sinai Hospital in New York Vakzinologie warnte in einem Interview mit der „Welt“ vor einer zu schnellen vierten Booster-Impfung. Aktuell fehlten noch zu viele Daten.

Warnung kam auch von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA. Wenn man etwa alle vier Monate boostert, läuft man Gefahr, das Immunsystem der Menschen zu überlasten und sie zu erschöpfen. Zu viele Booster in zu kurzer Zeit könne die Immunantwort beeinträchtigen. Darüber berichtete auch das ZDF.

Auch die STIKO räumt ein, „dass die Datenlage zur Effektivität und zur Sicherheit einer zweiten Auffrischimpfung noch limitiert ist.“ (dpa/mf)



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