Stimmen aus dem Stadtrat zur Absage des 25. Chemnitz Stadtfestes in 2019

In diesem Jahr wäre das 25. Chemnitzer Stadtfest veranstaltet worden. Doch nach den Ereignissen des letzten Jahres um den Tod von Daniel H. wurde es abgesagt.
Titelbild
Chemnitzer Stadtfest.Foto: Youtube/Screenshot
Epoch Times21. März 2019

Sören Uhle, Geschäftsführer der Chemnitzer Wirtschaftsförderungs- und Entwickungs GmbH (CWE), erklärte am Mittwoch, dass das Stadtfest in diesem Jahr ausfallen wird.

Als Grund nannte Uhle den Imageverlust durch die Ereignisse des letzten Jahres, berichtet die „Bild“: Die Marke „Chemnitzer Stadtfest“ sei katastrophal beschädigt, da jeder es mit den anschließenden Ereignissen in Verbindung bringen würde, so Uhle. Zudem würde den Veranstaltern das „Sicherheitsthema wie ein schwerer Klotz am Bein hängen“.

Alles wurde mit der Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (SPD) und der Stadtverwaltung abgesprochen. An der einberufenen Pressekonferenz nahm OB Ludwig jedoch nicht teil.

Auch für die Folgejahre kann nichts zugesagt werden: „So eine Prognose traue ich mir nicht zu“, sagte der CWE-Chef.

Jährlich kamen rund 250.000 Besucher zum Stadtfest, dass von der CWE seit mehreren Jahren schon organisiert wurde.

Blumen und Kerzen in der Chemnitzer Innenstadt: Nach dem verhängnisvollen Streit mit einem Todesopfer und zwei Verletzten endete das Stadtfest vorzeitig. Foto: Sebastian Willnow/dpa

Stimmen aus dem Chemnitzer Stadtrat

Die Absage wurde in den Fraktionen des Stadtrates unterschiedlich aufgenommen, wie die „Freie Presse“ berichtet:

Es wäre dieses Jahr das 25. Stadtfest gewesen – ein schönes Jubiläum. Aus diesem Grund bedauern wir die Absage.“

(Solveig Kempe, Stadträtin, Fraktionsgemeinschaft CDU/FDP)

Kempe hoffe auf neue, mehrwöchige Feste, umd ie City nachhaltig zu beleben.

Für Dietmar Berger, Stadtrat der Linken, sei die Absage nachvollziehbar. Er selbst hätte jedoch anders entschieden. Berger, der auch stellvertretender Vorsitzender des CWE-Aufsichtsrates ist, habe Bauchschmerzen bei der Entscheidung, „weil es ein Fest für die Chemnitzer ist, das nun ausfällt.“

Der Linken-Politiker könne Befürchtungen nachvollziehen, dass das Stadtfest von der rechten Szene als Trauerveranstaltung für den ermordeten Daniel H. hätte instrumentalisiert werden können.

Dem SPD-Fraktionschef Detlef Müller nach sei das Stadtfest für immer mit dem Tod von Daniel H. verknüpft. Er habe „keine Bauchschmerzen“ mit der Absage. Auch Thomas Lehmann, Fraktionschef der Grünen, ist nicht traurig. Das Veranstaltungsformat des Stadtfestes sei überholt.

Sehr hoher Stellenwert in Fahrgeschäft-Branche

Die „Freie Presse“ sprach mit einem Schausteller, für den die Organisation der Rummelmeile mit rund 50 Fahrgeschäften beim Stadtfest ein Meilenstein seiner Lebensgrundlage gewesen sei. Die fehlenden aber benötigten neuen Sponsoren wundern ihn nicht, da sich viele Firmen zurückhalten würden, ihren Namen für etwas herzugeben, dass medial so schlecht dargestellt werde.

Illgen hofft auf ein Stadtfest 2020 und hat auch schon genügend Anfragen von Fahrgeschäften aus dem gesamten Bundesgebiet: „Das Chemnitzer Stadtfest hat einen sehr hohen Stellenwert in der Branche.“

Klaus Illgen habe jedoch mit der Absage gerechnet: „Die Befürchtungen, dass wieder etwas passiert, sind allgegenwärtig.“ (sm)



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