Streit in Kahla: Afghanische Jugendliche bis ins Heim verfolgt – Staatsschutz ermittelt

Nach einer vorausgegangenen verbalen Auseinandersetzung packte am Samstagabend ein Burschenschaftler zwei junge Flüchtlinge aus Afghanistan am Kragen, worauf diese sich nach eigener Aussage wehrten und den Mann schlugen, wie die Polizei in Jena am Donnerstag mitteilte.
Titelbild
PolizeiFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times19. April 2018

Die Polizei Jena wurde am vergangenen Samstagabend, 14. April, gegen 22.45 Uhr, zu einem Einsatz gerufen. In einem Haus gegenüber eines Heims für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Kahla hatten sich mehrere Burschenschaftler in einem dortigen Dart-Club getroffen. Einige Personen standen vor dem Haus und rauchten.

Dabei kam es nach Schilderung der Jugendlichen zu Äußerungen des Missfallens gegenüber vier jungen Flüchtlingen, die sich vor dem Heim aufhielten. Diese reagierten mit der Frage, was denn das Problem sei.“

(Polizeibericht)

Daraufhin sei nach Aussage der jungen Flüchtlinge ein Mann über die Straße gekommen und habe zwei von ihnen am Kragen gepackt. Daraufhin schlugen die Jugendlichen auf den Mann ein, was andere Besucher des Vereinsheims auf den Plan rief, so die Polizei. Es kam zu einer Verfolgung der vier jungen Afghanen durch sieben Personen bis ins Heim hinein. Dort stellte sich den Personen ein Betreuer entgegen und forderte sie auf, die Einrichtung zu verlassen. Nach einigem Hin und Her gingen die Männer wieder.

Zwei 17-jährige Jugendliche wurden anschließend zur Untersuchung in die Zentrale Notaufnahme eingeliefert.“

(Polizei Jena)

Die zum Teil stark alkoholisierten Besucher des Dart-Clubs wurden von der Polizei im Rahmen der Ermittlungen auf Personalien kontrolliert. Einige der Personen gehörten dem Bericht zufolge der rechten Szene in Kahla an.

Wie „InSüdthüringen“ schreibt, habe die Hilfsorganisation ezra berichtet, dass die Flüchtlinge auch im Haus noch geschlagen worden seien. Es gab auf ihrer Seite vier Verletzte. Auch der Betreuer sei bedroht worden, heißt es:

Bevor die Täter die Wohnung wieder verließen, wurden dem Betreuer weitere Übergriffe angedroht, sollte er staatliche Ermittlungsbehörden informieren.“

(ezra, Hilfsorganisation)

Der Staatsschutz ermittelt wegen mehrerer Anzeigen wegen Körperverletzung und Beleidigung. Auch die afghanischen Jugendlichen wurden angezeigt, von den Burschenschaftlern. (afp/sm)

 

 



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