Studie: Bis 2030 fehlen in Deutschland fast 200.000 Erzieher

Für viele junge Menschen ist der Erzieherberuf nicht attraktiv. Grund: Die ersten Ausbildungsjahre werden derzeit nicht bezahlt. Wenn sich nichts ändert, werden in deutschen Kitas bis zum Jahr 2030 fast 200.000 Erzieher fehlen, so das Ergebnis einer neuen Prognos-Studie.
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Gummistiefel am Zaun eines Kindergartens in der Nähe von Hannover.Foto: JULIAN STRATENSCHULTE/AFP/Getty Images
Epoch Times17. Dezember 2018

Bis zum Jahr 2025 fehlen in deutschen Kitas 191.000 Fachkräfte, bis zum Jahr 2030 sind es 199.000. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Prognos-Studie im Auftrag des Bundesfamilienministeriums. Das berichten die Funke-Zeitungen.

„Wenn wir die Qualität in den Kitas nachhaltig verbessern und den steigenden Bedarf an Betreuungsplätzen sicherstellen wollen, dann brauchen wir dringend auch mehr gut qualifizierte Erzieherinnen und Erzieher“, sagte Bundesfamilienministerin Franziska Gipfel den Funke-Zeitungen (Montagsausgaben).

Fachkräftelücke durch Männer als Erzieher schließen

Die Studie analysiert verschiedene Szenarien, wie sich die drohende Fachkräftelücke schließen lassen könnte. Die Forscher sehen unter anderem großes Potenzial bei Männern: Aktuell liegt der Anteil der Männer beim Kita-Personal bundesweit bei nur knapp sechs Prozent.

An diesem Dienstag will Giffey in Berlin weitere Details zu ihrer Fachkräfteoffensive vorstellen. Die Bundesfamilienministerin will den Ländern im Rahmen ihrer Offensive für Kitas rund 300 Millionen Euro bereit stellen. Das Geld soll unter anderem dazu verwendet werden, die Erzieherausbildung in Zukunft zu vergüten. Derzeit werden die ersten Ausbildungsjahre im Erzieherberuf nicht bezahlt.

„Ab dem neuen Ausbildungsjahr im Sommer 2019 werden wir bis 2022 rund 300 Millionen Euro als Impuls für die Länder zur Verfügung stellen“, sagte die SPD-Politikerin.

Ziel der Fachkräfteoffensive ist es, mehr junge Leute für den Erzieherberuf zu gewinnen. „Es gibt Interesse an diesem Beruf, aber für zu viele ist er nicht attraktiv genug“, so Giffey. „Solange wir keine bessere Bezahlung und Anerkennung erreichen, dürfte sich daran auch nichts ändern.“

Giffey kann mit ihrem Vorstoß für eine Ausbildungsvergütung auf breiten Rückhalt bauen: Acht von zehn Deutschen finden es laut einer neuen Allensbach-Umfrage im Auftrag des Bundesfamilienministeriums falsch, dass angehende Erzieher in den ersten Ausbildungsjahren leer ausgehen, so die Funke-Zeitungen. (dts)



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