Studie: Kaum Corona-Infektionen in Sachsens Schulen – dafür aber Sorgen unter den Schülern

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Schulkinder mit Gesichtsmasken.Foto: iStock
Epoch Times3. August 2020

Keine akute Infektion, nur vereinzelt Antikörper, aber psychische Folgen des Lockdowns – das sind die Ergebnisse einer weiteren Studie zur Wuhan-Lungenseuche an sächsischen Schulen im Mai und Juni.

„Die akute Ansteckung lag bei Null, von 2.599 Kindern und Lehrern war keiner infiziert“, sagte Professor Wieland Kiess, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendmedizin am Universitätsklinikum Leipzig, am Montag bei der Vorstellung der Ergebnisse in Dresden. In 0,6 Prozent von 2.338 Blutproben (14 Proben) fanden sich demnach Antikörper als Hinweis auf eine überstandene Corona-Infektion.

Die Rachenabstriche und Blutproben waren von Schülern und Lehrern an zehn Grundschulen und neun Gymnasien in Sachsen genommen worden. Kinder seien im untersuchten Zeitraum kaum von dem Wuhan-Virus betroffen gewesen, fasste Kiess die Studienergebnisse zusammen, die eine Analyse seiner Dresdner Kollegen vom Juli bestätigen. Auch nach dem Resümee dieser Gruppe hatten sich Schulen nach ihrer Wiedereröffnung in der Corona-Krise nicht als Schwerpunkte bei Infektionen erwiesen.

Die Leipziger Mediziner fragten zudem 900 Kinder und Jugendliche nach psychischen Folgen der Schulschließungen. Beklagt wurde laut Kiess ein Verlust von Lebensqualität „und Fröhlichkeit“, vor allem in Familien mit Armut und niedriger Bildung. „Die fehlende Tagesstruktur, nicht aufstehen zu müssen für die Schule, wird als Verlust angesehen.“ Dazu kämen ein massiver Anstieg der Mediennutzung und Kontaktverlust zu Gleichaltrigen.

Die Corona-Pandemie löse zudem Sorgen um Familie und Zukunft aus, bei Mädchen vorrangig auch um die Gesellschaft. „Über ein Fünftel der Kinder findet, dass das Leben nie wieder so sein wird wie vor COVID-19“, so Kiess. „Und drei Viertel sagten von sich aus, ich möchte bitte wieder in die Schule gehen.“ Fazit: Schulschließungen schaden denen massiv, „die sowieso wenig an Bildung teilhaben“.

Kultusminister Christian Piwarz (CDU) sah mit den Ergebnissen Sachsens Entscheidung für die Schulöffnung im Mai bestätigt. In Sachsen haben sich bisher 5.543 Menschen mit dem KPCh-Virus (SARS-CoV2) infiziert, die Zahl der Fälle erhöht sich seit Wochen nur geringfügig – Piwarz hofft, dass das trotz Urlaubsrückkehrern so bleibt. „Wir sind gut vorbereitet auf den Schuljahresstart, aber wir schauen auch auf das, was um uns herum passiert“, sagte der Minister. Er appellierte, sich an die Regeln zu halten, solidarisch zu sein. „Es hängt am Verhalten von uns allen, ob Kinder betreut und beschult werden können.“ (dpa)



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