Tarifeinigung im öffentlichen Dienst kostet Bund 700 Millionen Euro

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VerdiFoto: über dts Nachrichtenagentur
Epoch Times29. April 2016

Nach der Einigung im Tarifstreit um die 2,1 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen haben sich sowohl Arbeitnehmervertreter als auch die Arbeitgeber zufrieden gezeigt. „Das im Gegensatz zum Arbeitgeberangebot heute erzielte Ergebnis der Tarifverhandlungen für Bund und Kommunen haben wir den über 100.000 an den Warnstreiks der vergangenen Wochen im öffentlichen Dienst beteiligten Beschäftigten zu verdanken“, sagte der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Oliver Malchow, am späten Freitagabend in Potsdam. Er sei sich sicher, diese hohe Mobilisierung habe die Arbeitgeber beeindruckt.

„Mit 4,75 Prozent Lohnsteigerung am Ende der Laufzeit haben wir viel erreicht, auch im Verhältnis zu anderen Tarifabschlüssen in anderen Branchen“. Gefordert hatten die Gewerkschaften ursprünglich 6 Prozent, dem stand in der 2. Runde der Tarifverhandlungen ein Arbeitgeberangebot gegenüber, das lediglich eine Erhöhung zum 1. Juni 2016 von 1 Prozent und ab dem 1. Juni 2017 von 2 Prozent vorsah. Nun wurden daraus 2,4 und 2,35 Prozent – und das auch noch jeweils zu früheren Stichtagen, nämlich zum 1. März 2016 und zum 1. Februar 2017. Auszubildende und Praktikanten bekommen zum ersten Stichtag 35 Euro, zum zweiten Stichtag in 2017 nochmals 30 Euro mehr. Zudem wurden die Regelungen zur Altersteilzeit um zwei Jahre verlängert. Für die Beschäftigten des Bundes des Tarifgebietes Ost wird die Jahressonderzahlung schrittweise bis 2020 auf das Westniveau angehoben, schließlich wurde ein Maßnahmenpaket zur Gewinnung und Bindung von Fachkräften vereinbart, wie die verbesserte Anerkennung von Berufserfahrungszeiten und eine erweiterte Einkommensperspektive durch den Ausbau der Erfahrungsstufe 6. „Wir haben mit den Gewerkschaften ein mehr als faires und für beide Seiten annehmbares Ergebnis erzielt“, kommentierte Bundesinnenminister Thomas de Maizière, der als Verhandlungsführer für die Arbeitgeber aufgetreten war, den Abschluss. Die Verhandlungen seien schwierig, aber am Ende konstruktiv verlaufen. Insgesamt bedeute die Einigung allein für den Bund im Bereich der Tarifbeschäftigten ein Volumen von rund 700 Millionen Euro. Kerstin Philipp, stellvertretende Bundesvorsitzende der GdP und für Tarifpolitik zuständig sagte: „Bei einer Inflationsrate von aktuell null Prozent bedeutet das einen Reallohnzuwachs von 2,4 Prozent. Ein Zuwachs, der aufgrund der Inflation bei null Prozent lange nicht erreicht wurde, auch wenn höhere Prozentsätze abgeschlossen wurden.“ Das Ergebnis sei zwar „nicht zum Jubeln“, aber es sei fair und honoriere die Leistungen, die die Beschäftigten gerade in der letzten Zeit erbracht hätten. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit von 24 Monaten.

(dts Nachrichtenagentur)



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