Lohnerhöhungen im öffentlichen Dienst: Tarifforderung von Verdi ist „unbezahlbar“

Verdi und der Beamtenbund fordern für die Angestellten der Bundesländer (außer Hessen) sechs Prozent, monatlich jedoch mindestens 200 Euro mehr Lohn. Die Tarifgemeinschaft der Länder beziffert die Tarifforderung auf rund zehn Milliarden Euro und weist sie als unbezahlbar zurück.
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Epoch Times1. März 2019

Bei den Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst der Länder außer Hessen haben sich die Hoffnungen auf eine rasche Einigung in der dritten Runde offenbar vorerst zerschlagen. Die Arbeitgeber der Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) hätten bis zum Abend kein Tarifangebot unterbreitet, sagte eine Verdi-Sprecherin am Freitag in Potsdam. Die intensiven Gespräche befänden sich gerade in einer entscheidenden Phase, fügte eine TdL-Sprecherin ohne weitere Details hinzu.

Die Tarifrunde wurde am Sonnabend fortgesetzt. Vor dem zweiten Verhandlungstag der dritten Tarifrunde hatte der Berliner Finanzsenator Matthias Kollatz (SPD) am Freitag als TdL-Verhandlungsführer noch in Aussicht gestellt, im Laufe des Freitags ein Arbeitgeberangebot vorzulegen.

Am Sonnabendnachmittag wurde berichtet, dass die Tarifverhandlungen des öffentlichen Diensts in Bewegung kamen, wie dpa berichtete. Unmittelbar bevor stand ein möglicher Durchbruch aber noch nicht. Die Gewerkschaften hatten in dieser Woche mit Warnstreiks ihren Forderungen Nachdruck verliehen. Der Abschluss soll auf rund 2,3 Millionen Beamte und Versorgungsempfänger übertragen werden.

Tarifforderung sein unbezahlbar

Verdi und der Beamtenbund fordern sechs Prozent, monatlich jedoch mindestens 200 Euro mehr Lohn. Die TdL beziffert die Tarifforderung auf rund zehn Milliarden Euro und weist sie als für die Länder unbezahlbar zurück.

Zudem fordern die Arbeitgeber nach Gewerkschaftsangaben eine Kompensation für eine bessere Bezahlung von Bewerbern in Mangelberufen. Nach Darstellung der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi wollen die Länder die dadurch entstehenden Mehrkosten dadurch auffangen, dass die übrigen Angestellten entsprechend weniger verdienen. Sollten die Tarifgespräche in dieser dritten Runde scheitern, steht den Gewerkschaften der Weg zu Urabstimmung und unbefristeten Streiks offen.

Verdi-Bundeschef Frank Bsirske sagte, man habe bislang erst etwa 20 Prozent des Weges zu einem Tarifabschluss bewältigt. Nach ursprünglichen Planungen der Tarifparteien sollte bereits am Sonnabend zum Abschluss der dreitägigen dritten Tarifrunde ein Tarifvertrag vorgelegt werden.

Verdi fordert für die gut 800.000 Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes der Länder außer Hessen sechs Prozent, monatlich jedoch mindestens 200 Euro mehr Lohn. Sollten die Tarifgespräche scheitern, könnten in der kommenden Woche bei den Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes die Urabstimmungen für unbefristete Streiks starten. (afp)



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