Tarifverhandlungen gescheitert: Ärzte der kommunalen Krankenhäuser bereiten sich auf Streik vor

Die Tarifrunden sind in vollem Gange. Nach dem Sicherheitspersonal an den Flughäfen sind jetzt die Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern an der Reihe. Die erste Verhandlungsrunde ist gerade gescheitert, jetzt sind Streiks möglich.
Titelbild
Werden wir die Ärzte bald wieder als Streikende auf der Straße sehen, wie hier im Jahr 2006.Foto: Carsten Koall/Getty Images
Epoch Times16. März 2019

Die Tarifverhandlungen für die rund 55.000 Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern sind gescheitert. Das erklärte die Tarifkommission des Marburger Bundes am Samstag. Sie wies das Angebot der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) als „nicht akzeptabel“ zurück. Der Marburger Bund werde nun Vorbereitungen für Arbeitskampfmaßnahmen in kommunalen Krankenhäusern treffen: „Ab sofort sind Warnstreiks möglich“, kündigte der erste Vorsitzende der Gewerkschaft, Rudolf Henke, an.

„In allen für uns entscheidenden Punkten standen die Arbeitgeber auf der Bremse“, kritisierte Henke. „Wir haben auf eine Einigung am Verhandlungstisch gesetzt, aber ein Angebot erhalten, das wir als den Versuch verstehen müssen, uns die Selbstachtung zu nehmen.“ Deshalb müsse jetzt der Druck erhöht werden.

Der Marburger Bund bereite die Urabstimmung unter seinen Mitgliedern vor. „Über den Umfang der Auseinandersetzung werden wir dann zu gegebener Zeit entscheiden“, kündigte Henke an. „Auf jeden Fall wird es genügend Notdienstvereinbarungen geben.“

Die Tarifverhandlungen waren im Januar gestartet. Der Marburger Bund fordert fünf Prozent mehr Gehalt bei einer einjährigen Vertragslaufzeit sowie eine Entlastung der Mediziner. Die Gewerkschaft will unter anderem eine exakte Erfassung der Arbeitszeit und die Einführung von Höchstgrenzen für Bereitschaftsdienste und vor allem Nachtdienste erreichen.

Die VKA boten nach eigenen Angaben 5,4 Prozent mehr Gehalt für die Ärzte, das in zwei Stufen jeweils Mitte 2019 und 2020 erhöht werden soll. Zudem solle es Verbesserungen bei der Wochenendarbeit und Entlastung bei Bereitschaftsdiensten geben.

Nach Angaben der Gewerkschaft würde das Arbeitgeberangebot bei einer Gesamtlaufzeit von zweieinhalb Jahren lediglich 1,4 Prozent Gehaltserhöhung für 2019 und 0,83 Prozent für 2020 bringen. Dies mache die Ärzte „zu bloßen Bittstellern“. Die geforderte Begrenzung der Bereitschaftsdienste werde völlig ignoriert. (afp)

 



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