Tausende Ortskräfte warten weiterhin auf Ausreise nach Deutschland

Titelbild
Transportflugzeuge der deutschen Bundeswehr aus Kabul.Foto: AXEL HEIMKEN/AFP via Getty Images
Epoch Times8. Dezember 2021

Noch immer warten Tausende afghanische Ortskräfte und ihre Familien auf eine Ausreise nach Deutschland. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums haben deutsche Behörden zwischen Mitte Mai und Ende November (15. Mai bis 26. November) Aufnahmezusagen für 24.556 Personen aus Afghanistan erteilt.

Bisher sind laut Bundesregierung jedoch erst 1.319 afghanische Ortskräfte sowie 5.711 Familienangehörige nach Deutschland eingereist, insgesamt 7.033 Personen. Das teilte das Innenministerium in einer Antwort auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag mit, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben) berichten.

Die insgesamt knapp 25.000 Aufnahmezusagen ergeben sich laut Bundesinnenministerium demnach aus Zusagen für 4590 afghanische Ortskräfte der Bundeswehr, des Auswärtigen Amtes, des Bundesinnenministeriums und des Bundesentwicklungsministeriums.

Hinzukommen Aufnahmezusagen für 19.966 Familienangehörige dieser Ortskräfte. „Wie viele Ortkräfte und deren Familienangehörige mit einer Aufnahmezusage Afghanistan mit Hilfe deutscher Stellen verlassen haben, kann nicht beziffert werden“, teilt das Innenministerium mit.

Die Linksfraktion im Bundestag übt scharfe Kritik an der Organisation der Evakuierung aus Afghanistan durch die Bundesregierung. „Nicht einmal ein Drittel der anerkannt schutzbedürftigen Ortskräfte konnte bislang nach Deutschland in Sicherheit gebracht werden, das ist ein absolutes Armutszeugnis“, sagte Linken-Abgeordnete Gökay Akbulut den Funke-Zeitungen. „Viele gefährdete Ortskräfte erhalten offenkundig erst spät die ersehnte Zusage zur Aufnahme. Für die meisten war es zu spät, um noch rechtzeitig vor der Machtübernahme der Taliban evakuiert zu werden.“

Menschen würden „in größter Angst und Unsicherheit in Afghanistan ausharren“, hob Akbulut hervor. Die Linken-Politikerin forderte die neue Ampel-Regierung zum Handeln auf. „Die Anerkennungsverfahren müssen unkompliziert und deutlich schneller erfolgen, das Gleiche gilt natürlich für die Organisation der Evakuierungen und Einreisen der gefährdeten Menschen.“ (dts/oz)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion