Terrorverdacht: Niederlande bitten um Auslieferung

Noch ist unklar, wie groß die Terrorgefahr wirklich war. In den Niederlanden wurden vier Männer unter Terrorverdacht festgenommen, ein fünfter wurde in Deutschland gestellt. Aber die niederländischen Behörden zeigen sich sehr schweigsam.
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Polizisten nehmen im Mainzer Stadtteil Marienborn einen terrorverdächtigen Syrer fest.Foto: Julius Georg/Merkurist//Wiesbaden112.de/dpa
Epoch Times30. Dezember 2018

Nach der Festnahme eines 26 Jahre alten Syrers in Mainz hat die niederländische Polizei um die Auslieferung des Mannes gebeten.

Ihm und vier anderen Männern, die am Samstag in der Hafenstadt Rotterdam festgenommen wurden, wird die Vorbereitung eines terroristischen Anschlags in den Niederlanden vorgeworfen. Dies sagte ein Sprecher der Polizei von Rotterdam am Sonntag.

Über Einzelheiten der Vorwürfe wurden keine Angaben gemacht: Die Ermittlungen liefen noch auf Hochtouren.

„Wir sind mit den deutschen Behörden im Gespräch“, zitierte der niederländische Rundfunk NOS am Sonntag einen Polizeisprecher zu dem Auslieferungsbegehren. Man wolle das Ausmaß der Bedrohung detailliert darlegen.

Die deutschen Ermittler teilten mit, die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz werde schnellstmöglich den Erlass eines Auslieferungshaftbefehls beantragen. Die Haftrichterin beim Amtsgericht in Mainz hatte zuvor eine sogenannte Festhalteanordnung erlassen. Damit bleibe der 26-Jährige so lange in Deutschland in Haft, bis das Oberlandesgericht Koblenz über den Auslieferungshaftbefehl entschieden habe. Nicht vor Ende der kommenden Woche werde mit einer Entscheidung darüber gerechnet.

Der 26 Jahre alte Syrer war nach Angaben des rheinland-pfälzischen Landeskriminalamtes (LKA) am Samstag festgenommen worden. Er sei in Deutschland noch nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten. Nach Angaben der niederländischen Polizei hat er seinen Wohnsitz in Rotterdam.

Zu den vier in Rotterdam festgenommenen Männern hieß es bei der niederländischen Polizei lediglich, sie seien zwischen 20 und 30 Jahre alt und stammten aus „nichtwestlichen Ländern“. Laut NOS hat einer der Festgenommenen einen syrischen Hintergrund, ein anderer einen ägyptischen. Insgesamt seien sechs Wohnungen durchsucht worden. Waffen seien dabei nicht gefunden worden. Zu diesem Bericht wollte die Polizei keine Stellung nehmen.

Im Juni waren in Rotterdam zwei Männer wegen eines angeblich geplanten Anschlags auf Sicherheitskräfte in den Niederlanden festgenommen worden. Im September gab es sieben Festnahmen von Männern, die nach Angaben der Behörden einen größeren Anschlag planten. Von diesen kamen drei aus Rotterdam und einem Rotterdamer Vorort.

Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) dankte den beteiligten Einsatzkräften. „Die gelungene Festnahmeaktion hat gezeigt, dass die Kooperation mit der niederländischen Polizei länderübergreifend funktioniert hat und die rheinland-pfälzische Polizei für solche Einsätze gut vorbereitet ist.“ (dpa)



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