Psychotherapeut über Petra Hinz: Hochstapler haben „labiles Ego“

Die Lebenslüge von Petra Hinz ist nach 30 Jahren aufgeflogen. Die SPD-Frau hat weder ein Abitur noch einen Hochschulabschluss in Jura. Wie ein Mensch so lange mit einer derartigen Lüge leben kann, versucht Psychotherapeut Jung zu erklären.
Titelbild
Petra Hinz sitzt seit 2005 im Bundestag.Foto: Sven Hoppe/Archiv/dpa
Epoch Times21. Juli 2016

Nach elf Jahren im Bundestag und 30 Jahren als SPD-Politikerin insgesamt kam das Geheimnis von Petra Hinz doch ans Tageslicht. Ihr Lebenslauf war in zwei wesentlichen Punkten gefälscht: Sie hat weder ein Abitur noch einen Hochschulabschluss in Jura. Ein Experte erklärt warum Frau Hinz erst jetzt damit aufflog.

Der Druck, die Täuschung vor Angehörigen, Freunden und Kollegen all dies Jahre lang aufrechtzuerhalten, muss für Petra Hinz eine enorme Herausforderung gewesen sein. Wieso sich ein Mensch das antut, versucht Mathias Jung, Psychotherapeut und Buchautor, im Gespräch mit „Focus-Online“ zu erklären.

„Hochstapler müssen sich selbst erhöhen und etwas inszenieren“, so Jung. Sie empfänden ihren wahren Status als erniedrigend und flüchteten sich in die Lüge. „Das ist immer ein Zeichen von einem labilen Ego“. Auch bei Frau Hinz sei ein solches Profil zu erkennen.

Ihre Lebenslüge begann offenbar mit der falschen Angabe, dass sie 1984 ihr Abitur gemacht habe. Tatsächlich machte sie im Jahr 1983 an einem Wirtschaftskolleg ihr Fachabitur, so „Focus“. Damit war ein Jurastudium unmöglich.

Sprung in die Politik oft über ein Jura-Studium

Oft gelingt aber genau den Juristen ein Sprung in die Politik. Außenminister Frank-Walter Steinmeier, Bundesinnenminister Thomas de Maizière, die ehemalige Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, haben alle ein Jurastudium abgeschlossen.

Eine Lüge derart lange aufrechtzuerhalten ist jedoch keine einfache Sache. Man braucht Durchhaltevermögen und Intelligenz: „Hochstapler sind im Allgemeinen hochintelligente Leute mit starkem Einfühlungsvermögen“, erklärt Psychotherapeut Jung dem Magazin. Sie würden erkennen, „was die Leute hören wollen und wie sie sich manipulieren lassen“. Sie zeigten sich in ihre Rolle fleißig und hätten den nötigen Intellekt.

Trotzdem sind Hochstapler nie davor gefeit, dass ihre Lüge auffliegt. Für Petra Hinz muss das böse Erwachen nach 30-jähriger Lebenslüge ein harter Schlag sein. (so/dk)



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