Thüringer Asylheim unter Corona-Quarantäne: Erneut Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Bewohner

In der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge und Migranten in Suhl kam es auch gestern wieder zu Fluchtversuchen. Seit Samstag werden mit einem Großaufgebot von Polizeikräften Corona-Quarantäne-Maßnahmen durchgesetzt.
Titelbild
Ein Ankerzentrum in Regensburg. Symbolbild.Foto: Alexander Auer/dpa
Von 18. März 2020

Erneut kam es in der Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) für Migranten und Flüchtlinge in Suhl (Thüringen) während der Corona-Quarantäne-Maßnahme zu aggressiven Auseinandersetzungen zwischen den Bewohnern und den Polizisten vor Ort.

Gestern (17.3.) gegen 11:40 Uhr versammelten sich vor dem Haupttor der Einrichtung „hauptsächlich junge Männer – vorwiegend aus Georgien und den Maghreb-Staaten“, so Wolfgang Nicolai, Leiter der Landespolizeiinspektion Suhl auf einer Pressekonferenz (17.3.). Unter Zeigen einer IS-Fahne versuchten sie das Tor zu überwinden.

Dabei herrschte eine „sehr aggressive Stimmung“, erklärt Nicolai weiter. Zudem hätten sie „Kinder in der ersten Reihe postiert“, um sie als Schutz für ihre Handlungen zu nutzen, erklärt Nicolai weiter.

Am Freitag wurde ein Bewohner positiv auf Covid-19 getestet. Er litt unter Grippesymptomen. Daraufhin verhängte man in der Nacht zu Samstag für die gesamte Flüchtlingsunterkunft eine mindestens zweiwöchige Quarantäne. Das betrifft neben den 533 Bewohnern der Erstaufnahmeeinrichtung auch das Betreuungspersonal, das Wachschutzpersonal und das Küchenpersonal, berichtet „inSüdthüringen.de“.

Auf der Pressekonferenz am Dienstag berichtete er zunächst, dass die Quarantäne-Maßnahme in der Erstaufnahmeeinrichtung nicht auf Gegenliebe bei den Bewohnern stieß. Hauptsächlich waren es 10-20 überwiegend junge Männer, die immer wieder versucht hätten, über den Zaun die Unterkunft zu verlassen. Auch hätten sie gedroht, die Einrichtung in Brand zu setzen.

Um einen Fluchtweg in die Stadt zu finden, wären zudem Gullydeckel entfernt worden, um zu sehen, ob man über die Kanalisation in die Stadt gelangen könnte. Dies konnte man erfolgreich verhindern, so Nicolai.

Bis zu 50 Polizeikräfte sichern das Gelände rund um die Uhr ab

Um ein gewaltsames Verlassen zu verhindern, sichern seit dem 14. März bis zu 50 Polizeikräften rund um die Uhr das Gelände. Am Wochenende mussten Polizeikräfte bereits mehrere Bewohner am Verlassen der Einrichtung durch Übersteigen des Zauns hindern.

Bis jetzt ging dies ohne Gewaltanwendung, so Wolfgang Nicolai, Leiter der Landespolizeiinspektion Suhl zu „inSüdthüringen.de“. Allerdings kam es zu vereinzelten Flaschenwürfen auf die Polizeibeamten.

Wir wissen, dass es nicht einfach sein wird, die Quarantäne gegenüber einigen Bewohnern durchzusetzen. Aber wir werden alle Maßnahmen ergreifen, um ein Verlassen des Geländes durch Bewohner zu verhindern, notfalls auch mit noch mehr Polizeikräften. Die Zusage vom Land dafür liegt vor“, so der Polizeileiter gestern zu „inSüdthüringen.de“ weiter.

Nachts leuchtet man den Bereich um den Zaun zur Unterkunft aus, um das Gelände besser überwachen zu können. In der Einrichtung selbst sei die Lage ruhig, aber angespannt.



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