Todesfalle Killer-Bakterien: Frau stirbt nach Bad in der Ostsee an Vibrionen

Warmes Wasser, Sonne satt – was die einen erfreut, könnte für die anderen lebensgefährlich sein. Denn mit zunehmender Wassertemperatur im Meereswasser steigt die Möglichkeit, dass Vibrionen auftreten. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es jetzt den ersten Todesfall des Jahres.
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Dichtes Gedränge an der Ostsee. Doch die Badefreuden könnten schnell ins Gegenteil umschlagen. Es wird vor Vibrionen gewarnt.Foto: Stefan Sauer/Illustration/dpa
Epoch Times8. August 2019

GSommer, Sonne, Badespass. An heißen Sommertagen lockt die Ostsee unzählige Besucher an die Strände. Doch derzeit könnte der Spass im ursprünglich kühlen Nass getrübt sein. An manchen Stränden lauern Vibrionen-Bakterien.

Nach einem Bad in der Ostsee ist eine ältere Frau an einer Infektion mit Vibrionen gestorben. Das bestätigte am Donnerstag ein Sprecher des Landesamts für Gesundheit und Soziales (LAGuS) Mecklenburg-Vorpommerns. Über Alter und Herkunft der Frau konnte er keine Angaben machen. Zuerst hatte die Rostocker „Ostsee-Zeitung“ darüber berichtet.

Es sei der erste Todesfall dieser Art in diesem Jahr, sagte der Sprecher weiter. Fünf weitere Menschen seien derzeit nach einem Bad in der Ostsee an einer Vibrionen-Infektion erkrankt.

In den vergangenen 16 Jahren habe das LAGuS 52 Fälle von Vibrionen-Erkrankungen registriert. Acht davon seien tödlich verlaufen. Die Zahl der Badegäste schätze er für den selben Zeitraum auf 60 bis 80 Millionen.

Gefährliches Meereswasser

Nach Angaben des Sprechers gehören Vibrionen zur Flora salzhaltiger Meere und kommen vor allem im Boden vor. Sobald die Wassertemperatur über 20 Grad Celsius steige, vermehrten sie sich sprunghaft. Dies sei auch aktuell an sieben Messstellen des LAGuS in der Ostsee festgestellt worden.

Das Krankheitsbild ist laut „Deutscher Apotheker-Zeitung“ abhängig von dem Eintritt der Erreger. Gelangen Vibrionen über die Nahrung oder das Trinkwasser in den Körper, so treten gastrointestinale Symptome auf. Sie können Übelkeit, Schüttelfrost, Fieber und Erbrechen verursachen.

Eine Infektion kann sich ohne adäquate Therapie schnell ausbreiten. Bei Hautkontakt, beispielsweise über kleine Wunden, können Vibrionen zum Absterben des Gewebes, sogenannten Nekrosen, führen. Im schlimmsten Fall entwickelt sich eine Sepsis, die tödlich endet.

Die Inkubationszeit für Infektionen mit V. vulnificus beträgt 12 bis 72 Stunden. Als besonders gefährdet gelten Menschen mit chronischen Vorerkrankungen, geschwächtem Immunsystem und offenen Wunden.

Laut LAGuS gehören dazu „Personen mit chronischen Grundleiden (z. B. Lebererkrankungen, Alkoholabhängigkeit, Diabetes mellitus) bzw. mit bestehender Immunschwäche (z. B. nach Transplantationen bzw. bei einer bestehenden HIV-Infektion) sowie Personen höheren Alters. Wenn Badegäste zu diesen Risikogruppen gehören und Hautverletzungen vorhanden sind, sollte ein Kontakt mit Meer- oder Brackwasser unterbleiben.“

An welchem Ostseestrand sich die Frau die Bakterien genau eingefangen hat, ist übrigens nicht bekannt. Wer an heißen Sommertagen nicht auf Badespass verzichten möchte, sollte auf die Binnengewässer ausweichen. (afp/sua)



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