Erstmals Tornado-Warnung: Wie schütze ich mich? Wie entstehen Tornados?

Der Tornadoschlauch über Hamburg letzte Woche ging vielen bestimmt durch und durch. Nun warnt der Deutsche Wetterdienst das erste Mal direkt vor Tornados für die kommenden Tage in Deutschland. Aber wie kann man sich schützen und wo kommen die Tornados plötzlich her? Spekulationen machen sich breit.
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Ein Tornado in Enid, Oklahoma, am 5. Juli 1966.Foto: LEO AINSWORTH/AFP/Getty Images
Epoch Times16. Juni 2016

Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 500 Stunden Kilometern sind sie die schnellsten Winde der Welt. Sie sind in der Lage alles zu verwüsten und hinterlassen auf ihrem Pfad Spuren der Verwüstung.

Das Wort "Tornado" kommt aus dem Spanischen und bedeutet “drehend”. In Amerika werden sie umgangssprachlich auch Twister genannt. Pro Jahr wüten in Nordamerika 12 Tornados. Wirklich verheerend soll jedoch nur jeder Hundertste davon sein. In Deutschland galt früher die Regel “alle 20 bis 30 Jahre ein Tornado”. Diese Situation scheint sich geändert zu haben. Die Webseite “Tornadoliste” hat für 2016 in Deutschland 162 Ereignisse gezählt, davon seien 20 bestätigte Tornados gewesen. 2006 ist mit 122 bestätigten Tornados bislang Rekordjahr in Deutschland.

Letzte Tornados in Hamburg und am Bodensee 

Allein in der letzten Woche wurden bereits zwei Tornados gemeldet. Mehrere Videos vom Tornadorüssel, der am 7. Juni an Hamburg vorbeizog, wurden auf YouTube hochgeladen. Ein anderer Tornado wütete eine Woche später nördlich vom Bodensee in Bad Waldsee im Kreis Ravensburg. Dabei flogen Dachbalken und Ziegel durch die Luft. Für die kommenden Tage warnt der Deutsche Wetterdienst ausdrücklich das erste Mal vor Tornados in Deutschland.

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Der stärkste aktuell gemeldete Tornado (Stärke F2) wütete dieses Jahr im Maxhütte-Haidhof in Ostbayern. Dabei wurde das Dach eines Familienhauses teilweise abgedeckt.

Tornados werden der Stärke nach in sechs Kategorien eingeteilt F0 bis F5. Von den 20 in 2016 Deutschland bestätigten Tornados wurden drei Tornados der Stärke F0 zwei der Stärke F1 und ein Tornado der Stärke F2 gemeldet. Die Stärke der anderen Tornados ist nicht bekannt.

Wie kann ich mich bei Tornado schützen?

So selten ein Tornado in unseren Gefilden sein mag, bleibt doch die Frage, wie man sich im Zweifelsfall verhält. Denn Neugier kann im schlimmsten Fall tödlich sein, die Wirbelstürme sind nicht zu unterschätzen. Man sollte sich möglichst von ihnen fernhalten.

Ein Tornado wird dann gefährlich, wenn der Rüssel oder Schlauch den Untergrund berührt. Vor allem umstürzende Bäume können Menschen und Autofahrer gefährden. Diese fallen bei aufgeweichtem Boden noch leichter um – eine Situation die wir jetzt gerade in Deutschland haben. Auch vom Wind umhergewirbelte Gegenstände sind eine Gefahrenquelle – sie können Menschen treffen, Fensterscheiben zerschlagen etc.

Näher an einen Tornado heranzufahren ist hochgefährlich. Die Stürme können unerwartet ihre Richtung ändern, auch wenn sie eben noch an einem Ort verharrten oder langsam wanderten. Muss man sein Auto verlassen, sollte man es nicht auf der Straße stehen lassen, um keine Rettungswege zu versperren.

Als Fußgänger sollten man geschützte Räume aufsuchen. Am sichersten ist der Keller oder das Untergeschoss. Von Fenstern sollte man sich fernhalten und unter einem Bett oder einer Matratze geschützt ausharren – wegen möglicher herumfliegender Trümmer und Glassplitter. Sollten man als Mensch ungeschützt in die Nähe eines Tornados geraten, unbedingt flach auf den Boden (wenn möglich in eine Mulde) legen, um keine Angriffsfläche zu bieten!

Tornados gehen häufig mit Starkregen einher. Je nach Regenmenge können sich dann Straßen sehr schnell in reißende Flüsse verwandeln. Selbst in flachen Lagen ist je nach Regenmenge Vorsicht geboten.

Wie entstehen Tornados?

Ein Tornado (oder Wind- oder Wasserhose), ist ein kleinräumiger Luftwirbel in der Erdatmosphäre. Er hat eine annähernd senkrechte Drehachse und hängt  mit konvektiver Bewölkung zusammen (Cumulus und Cumulonimbus). Der Wirbel erstreckt sich durchgehend vom Boden bis zur Wolkenuntergrenze, so die allgemein anerkannte Definition von Alfred Wegener. Was genau den Luftwirbel auslöst ist bislang ungeklärt. Sicher ist die Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnisse in der untersten Wolkenschicht eine wichtige Rolle spielen.

Bestimmte Witterungsbedingungen in der ganzen Welt haben zu Spekulationen geführt. Genährt wurden diese durch die vermutete Zunahme von Wirbelstürmen und Tornados  in den vergangen Jahren.  

Die gängigste Verschwörungstheorie besagt, es gebe Wettermaschinen in Form von Antennenfeldern wie HAARP, mit denen das Wetter gezielt beeinflusst werden könne. Damit wäre man sogar in der Lage, Erdbeben zu erzeugen.

2014 wurde ein Video aus dem Unterausschuss für Terrorismus des US-Senats veröffentlicht. Darin ist von einem Wetterkrieg und internationaler Wetterbeeinflussung die Rede. Senator Herbert Kohl informiert sich wegen einer Aussage über wetterbeeinflussende Technik der US-Regierung.

Robert Fletcher von der Bürgerwehr Montana antwortet, man habe ein volles Dossier mit Beweisen. Außerdem seien alle Patente dieser Technik bereits bekannt. Ebenfalls gebe es einen Bericht von Senator Claiborne Pell, wonach diese Technik im Vietnamkrieg eingesetzt worden sei. Die Ausrüstung dafür gebe es, so Fletcher, und sie würde international eingesetzt. Auch wenn es sich bizarr anhören würde, dies könne alles bewiesen werden, so der Bürgerwehrsprecher.

Offizielle Statistiken aus den USA zeigen jedoch keine Zunahme der Stürme, weder in der Zahl noch in ihrer Stärke. Dies wird im IPCC-Bericht von 2001 dargelegt. (dk)



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