Totalschaden: Bundeswehr-Cityjet wird nach Bruchlandung ausgemustert

Aufgrund der Schäden bei der Bruchlandung liege ein wirtschaftlicher Totalschaden vor und eine Reparatur des Jets lohne sich nicht mehr, so der Hersteller der Bundeswehrmaschine, laut "Spiegel".
Titelbild
Eine Bombardier Global 5000 auf dem Flughafen in Singapore.Foto: Symbolfoto / ROSLAN RAHMAN/AFP/Getty Images
Epoch Times3. September 2019

Nach der Notlandung eines Regierungsflugzeugs in Berlin-Schönefeld im April muss die Unglücksmaschine nach „Spiegel“-Informationen ausgemustert werden. Der Hersteller des Cityjets vom Typ Bombardier Global 5000 habe der Bundeswehr kürzlich mitgeteilt, dass wegen der Schäden bei der Bruchlandung ein wirtschaftlicher Totalschaden vorliege und sich eine Reparatur des Jets nicht mehr lohne, berichtete das Magazin am Dienstag.

So müssten bei einer Instandsetzung drei der vier Holme zur Aufhängung der Tragflächen und das komplette Fahrwerk ausgetauscht werden. Eine Grundüberholung wäre zudem risikobehaftet, da viele Bauteile nicht mehr verfügbar seien. Aus Sicht von Bombardier sei eine Reparatur nicht wirtschaftlich.

Das Unternehmen habe gegenüber der Bundeswehr den Marktwert der beschädigten Maschine auf acht bis elf Millionen Euro taxiert und geschätzt, dass eine Reparatur diese Summe überschreiten würde.

Bauteil wurde im Cockpit falsch eingebaut

Für den Ausfall des Jets muss dem Bericht zufolge vermutlich der Hersteller aufkommen. Nach „Spiegel“-Informationen soll Bombardier intern eingestanden haben, dass seine Techniker in Berlin-Schönefeld ein entscheidendes Bauteil im Cockpit falsch eingebaut hätten. Das Bauteil ist zentral für die Steuerung.

Der Mittelstrecken-Jet der Luftwaffe war am 16. April zu einem Probeflug nach einer routinemäßigen Inspektion bei Bombardier in Berlin-Schönefeld abgehoben. Schon kurz nach dem Start verloren die Piloten die Kontrolle. Bei der riskanten Notlandung verfehlte die Maschine zuerst die Landebahn, beide Tragflächen touchierten den Boden. Anschließend schlitterte der Jet über den Rasen, rammte ein Hinweisschild und kam dann erst zum Stehen.

Bundeswehr bestellte drei neue Jets

Die Luftwaffe will den Ausfall der Global 5000 schnell kompensieren. Der erste von drei kürzlich bestellten Jets für die Kurz- und Mittelstrecken, eine Global 6000 von Bombardier, wird laut „Spiegel“ bereits in Kanada getestet und soll noch diese Woche an die Bundeswehr übergeben werden. Zwei weitere Jets vom gleichen Typ werden demnach noch dieses Jahr erwartet.

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(afp/er)



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