Tourismus-Boykott für die Türkei: „Am Badestrand im Ausnahmezustand – wer kann sich da schon entspannen?“

Katja Kipping, Vorsitzende der Linkspartei, fordert, auf Urlaubsreisen in die Türkei zu verzichten. "Wenn die Bundesregierung mit dem Diktator kuschelt, dann sollten wir über einen Tourismus-Boykott nachdenken", sagte sie zur Tagesschau.
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Symbolbild.Foto: Marius Becker/dpa
Von 5. März 2017

Katja Kipping, Vorsitzende der Linkspartei, fordert, auf Urlaubsreisen in die Türkei zu verzichten. „Wenn die Bundesregierung mit dem Diktator kuschelt, dann sollten wir über einen Tourismus-Boykott nachdenken“, sagte Kipping zu tagesschau.de.

Es geht nicht darum, die Menschen in der Türkei zu schädigen, die vom Tourismus leben, betont sie. Doch die Türkei wäre „ohne Erdogan noch schöner“. So wäre ein Verzicht auf einen Urlaub in der Türkei auch ein Zeichen für Demokratie und Menschenrecht. Denn: „Am Badestrand im Ausnahmezustand – wer kann sich da schon entspannen?“, so die Linken-Politikerin.

Der Umsatz im türkischen Tourismus ist seit Sommer 2016 eingebrochen. Die Einnahmen sanken im Vergleich zu 2015 um fast 30 Prozent und betragen nun etwa 20 Milliarden Euro, teilte das türkische Amt für Statistik „Türkstat“ im Januar mit. Aus Deutschland kamen fast 1,7 Millionen Besucher weniger, insgesamt etwa 3,76 Millionen.

Auf Bernd Riexinger, Vorsitzender der Linkspartei, fordert eine schärfere Antwort der Bundesregierung. Es sagte zur Tagesschau: „Wenn eine Regierung alle paar Tage in Deutschland für die Errichtung einer Diktatur wirbt, kann die Bundesregierung dazu nicht schweigen“.

Denn: „Was Erdogan jedoch macht, ist die systematische Aufwiegelung der türkischen Bürgerinnen und Bürger in Deutschland. Ich erwarte deshalb, dass sich die Bundeskanzlerin und der Außenminister endlich sehr klar zu Erdogans Verfassungsreform äußern, indem sie sich klar für die Demokratie und die Menschenrechte in der Türkei einsetzen.“



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