Dobrindt: „Unsere Migrationswende wirkt“
Trend setzt sich fort: Asylzahlen mehr als halbiert
Fast 100.000 weniger Asylerstanträge als im Vorjahr – das Bundesinnenministerium begründet das mit den deutschen Maßnahmen. Es gibt noch weitere Gründe.

Die Zahl der Asylerstanträge ist zurückgegangen - das Bundesinnenministerium führt das auch auf Grenzkontrollen zurück (Symbolbild).
Foto: Harald Tittel/dpa
Die Zahl der Erstanträge auf Asyl in Deutschland ist aktuell stark rückläufig. Im Oktober lag sie um 55 Prozent unter der des Vorjahresmonats, so ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. Demnach gab es im Oktober 8.823 Erstanträge, im Oktober 2024 waren es 19.785.
Von Januar bis Oktober 2025 sank die Zahl auf 97.277. Im Vorjahreszeitraum waren es 199.947 gewesen. Pro Monat gibt es derzeit demnach rund 2.000 Rückführungen.
In den neun Monaten von Januar bis September gab es 17.651 Rückführungen, rund 20 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres mit 14.706. Damit setzt sich der Trend der vergangenen Monate fort.
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt sagte: „Unsere Migrationswende wirkt. Wir haben die Pull-Faktoren und die Magnetwirkung Deutschlands auf die illegale Migration erheblich reduziert.“ Zugleich kündigte er gegenüber der „Bild am Sonntag“ mehr Abschiebungen an. „Wir gehen diesen Weg der Migrationswende konsequent weiter und erhöhen auch die Rückführungen“, betonte der Bundesminister.
Ministerium: 18.600 Zurückweisungen
Der Sprecher des Innenministeriums verwies auch auf Grenzkontrollen. Seit Mai dieses Jahres seien rund 18.600 Personen an den deutschen Binnengrenzen zurückgewiesen oder zurückgeschoben worden – also entweder direkt an der Grenze abgewiesen oder nach einem Aufgriff zurückgebracht worden.
Dobrindt hatte kurz nach dem Antritt der Regierung im Mai angeordnet, dass auch Asylsuchende an der Grenze zurückgewiesen werden sollen.
Maßnahmen von Balkan-Staaten zur Reduzierung der Zahlen dürften ebenfalls eine Rolle spielen. Ein weiterer Faktor ist die veränderte Lage in Syrien, wo im vergangenen Dezember Langzeitmachthaber Baschar al-Assad gestürzt worden war.
Der Migrationforscher Franck Düvell von der Universität Osnabrück hatte bei „t-online“ kürzlich gesagt: „Es gibt insgesamt weniger Drang, nach Europa zu flüchten.“ (afp/dpa/red)
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